Die durchschnittlichen Bezüge von Frauen in Deutschland, die neu in Rente gehen, sind in den vergangenen vier Jahren um ein Drittel gestiegen. Betrug die durchschnittliche Einstiegsrente 2013 noch rund 546 Euro, lag sie im Jahr 2017 bei rund 716 Euro, wie die Deutsche Rentenversicherung am 8. September in Berlin mitteilte. 2016 lag die Durchschnittsrente bei rund 681 Euro. "Grund für den Anstieg ist vor allem die Einführung der Mütterente in 2014", erklärte die Deutschen Rentenversicherung zu den Zahlen, über die zuerst die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" berichtet hatte.

Wirkung zeigten aber auch die relativ hohen Rentenanpassungen in den letzten Jahren, hieß es von der Rentenversicherung. Darüber hinaus zahlten Frauen im Schnitt länger Beiträge zur Rentenversicherung, da die Möglichkeiten eines vorzeitigen Rentenbezugs begrenzt wurden, etwa wegen des Auslaufens der Altersrente für Frauen. Positiven Einfluss hat demnach auch die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Die Durchschnittsrente sei jedoch nicht sehr aussagekräftig, was die Gesamtabsicherung von Frauen angehe, wandte die Rentenversicherung ein. So hätten etwa Hausfrauen oder Frauen, die lange selbstständig tätig waren, teilweise nur kurz in die Rentenversicherung eingezahlt und erhielten eine sehr niedrige Rente. Das senke den Durchschnittswert. Von den Betroffenen seien zahlreiche auch anderweitig abgesichert, etwa durch den Ehepartner oder anderes Einkommen.

Im Jahr 2014 hatte die damalige Bundesregierung die sogenannte Mütterrente ausgeweitet. Alle Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern wurde pro Kind der Gegenwert eines zusätzlichen Rentenpunkts für ihre Erziehungsleistung gutgeschrieben. In der Rente entspricht laut Angaben pro Kind und Monat 32,03 Euro in West- und 30,69 Euro in Ostdeutschland.