Paderborn (epd). Die Orgel in der Paderborner Kirche St. Georg ist vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum Denkmal des Monats gekürt worden. Das Instrument sei eines der bedeutendsten westfälischen Zeugnisse der Orgelbaukunst des 19. Jahrhunderts, erklärte der LWL-Denkmalpfleger und Orgel-Experte Christian Steinmeier am 24. August in Münster. Das Kircheninstrument, das auf einer Empore über dem Haupteingang der Kirche steht, wurde von dem Orgelbaumeister Friedrich Bernhard Meyer (1829 - 1897) um das Jahr 1887 herum gebaut.
Die Orgel der katholischen Kirche St. Georg sei die letzte vollständig erhaltene Orgel mit mechanischer Kegellade aus der Werkstatt von Friedrich Bernhard Meyer, erklärte der Denkmalpfleger. Über den hölzernen Kasten - der Windlade - werde Druckluft zu den einzelnen Orgelpfeifen geleitet. Damit sei man dem Klangideal der Romantik sehr nahegekommen und habe das Gestalten großer kompositorischer Klangflächen ermöglicht. Neuerungen des technischen Fortschritts und eine geringe Wertschätzung der Instrumente der Romantik hätten ab den 1920er Jahren jedoch dazu geführt, dass nur sehr wenige Orgeln mit mechanischer Kegellade erhalten seien.
Die Orgel war den Angaben zufolge zunächst für eine andere Paderborner Kirche gedacht. In die Kirche St. Georg zog das Kircheninstrument erst im Jahr 1979 um. Die im Jahr 1936 entstandene katholische Kirche St. Georg habe wegen starker Umgestaltungen keinen Denkmalwert, erklärte der LWL. Die Orgel sei jedoch eine wahre Rarität und werde bald in die Denkmalliste eingetragen, erklärte der LWL.