Dorsten (epd). Das Jüdische Museum Westfalen beleuchtet seit dem 26. August das Verhältnis Marlene Dietrichs zu Nazideutschland und den Deutschen. Unter dem Titel "Marlene Dietrich. Die Diva. Ihre Haltung. Und die Nazis" wird die Haltung der Schauspielerin und Sängerin gegenüber den Nationalsozialisten und der deutschen Nachkriegsgesellschaft in den Fokus gerückt, wie das Museum mitteilte. Neben vielen Fotografien aus dem Leben der Diva (1901-1992) sind laut Museum zahlreiche Dokumente und weitgehend unbekannte Filmsequenzen zum Thema zu sehen.
Die gebürtige Berlinerin ging noch vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nach Hollywood. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ließ sich Dietrich auf keine Zusammenarbeit mit dem NS-Propagandaministerium ein. Stattdessen half sie deutschen Flüchtlingen im Exil.
Im Jahr 1939 wurde Dietrich US-amerikanische Staatsbürgerin und unterstützte aus den USA aktiv den Kriegseinsatz gegen Nazi-Deutschland. Ihr Einsatz für die Amerikaner sei ihr bei ihrer Deutschland-Tournee 1960 in der deutschen Öffentlichkeit vorgeworfen worden, erklärte das Museum. In Israel sei sie zur gleichen Zeit für ihre Haltung gefeiert worden. Die mit Unterstützung der Marlene Dietrich Collection Berlin entstandene Wanderausstellung ist in Dorsten bis zum 16. Dezember zu sehen.