Zum achten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe in Duisburg wird am 23. Juli und 24. Juli der Opfer gedacht. Bei der öffentlichen Veranstaltung am 24. Juli an der Gedenkstätte wird unter anderem der Vorsitzende der "Stiftung-Duisburg 24.7.2010", Jürgen Thiesbonenkamp, eine kurze Ansprache halten und an die Geschehnisse vor acht Jahren erinnern, erklärte die Stiftung am 19. Juli. Der Unglückstunnel wird vom 23. Juli bis 24. Juli für den Autoverkehr gesperrt.

Bei der Gedenkveranstaltung wird es wieder 21 Glockenschläge für die Todesopfer der Katastrophe und einen Glockenschlag für die verletzten Überlebenden geben, wie die Stiftung mitteilte. Erwartet wird auch die frühere NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die inzwischen Mitglied im Kuratorium der Stiftung ist.

Gedenkgottesdienst für Angehörige

Am Vorabend findet bereits in der evangelischen Salvatorkirche in Duisburg ein nichtöffentlicher Gedenkgottesdienst für die Eltern und Angehörigen der Toten statt, wie die Stiftung weiter ankündigte. Nach dem Gottesdienst ist für den Unglücksort eine "Nacht der tausend Lichter" angekündigt, die öffentlich ist. Der Veranstalter der "Nacht der der tausend Lichter", der Verein "Bürger für Bürger", erwartet dazu bis zu 500 Teilnehmer.

Eltern und Angehörige der Opfer hätten sich im vergangenen Jahr von einer starken Medienpräsenz bei der Gedenkveranstaltung gestört gefühlt, erklärte Ombudsmann Jürgen Widera. Deshalb sind in diesem Jahr während der 30-minütigen Veranstaltung keine Foto- und Filmaufnahmen erlaubt. Inzwischen wird die Gedenkstätte am Unglücksort nach den Worten von Widera von einem Sozial-Unternehmen insoweit betreut, dass notwendige Reparaturen- und Aufräumarbeiten an der Gedenkstätte zeitnah ausgeführt und beseitigt werden können.

Verein weist Kritik zurück

Der Verein Lopa2010, der mehrere der Verletzten oder Traumatisierten vertritt, erklärte unterdessen, er werde "in diesem Jahr keine Unterstützung bei der offiziellen Veranstaltung der Stadt anbieten". Kritik des Vereins Lopa2010 an der "Stiftung Duisburg 24.7.2010" wies Thiesbonenkamp zurück. Bei den Vorwürfen sei pauschal von "Lügen" und "nicht eingehaltenen Versprechungen" die Rede, die aber nicht konkretisiert würden. Auch von einem "im Stich lassen" könne keine Rede sein. Thiesbonenkamp erklärte, es gebe Erwartungen, "die wir nicht unentwegt kommentieren können".

Bei der Katastrophe um das Musik-Event waren am 24. Juli 2010 nach einer Massenpanik insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommen, mehrere hundert weitere Personen wurden verletzt. Der Strafprozess um die Loveparade-Katastrophe findet seit dem 8. Dezember vergangenen Jahres vor dem Duisburger Landgericht statt.