In Deutschland werden wieder etwas mehr Organe gespendet. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 484 Spendern Organe für eine Transplantation entnommen, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am 10. Juli in Frankfurt am Main mitteilte. Das waren 72 Spender mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Anzahl der Transplantationen stieg ebenfalls von 1.410 auf 1.623.

Dass die Politik dringend handeln müsse, um den historischen Tiefpunkt bei der Organspendezahl 2017 zu überwinden, habe auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erkannt, erläuterte die DSO. Er habe jüngst vor Experten ein breites Maßnahmenpaket sowie mögliche Gesetzesänderungen angekündigt, um die Rahmenbedingungen für die Organspende zu verbessern. "In enger Zusammenarbeit von Ministerium und Deutscher Stiftung Organtransplantation soll jetzt unter Einbeziehung weiterer Partner ein Initiativplan mit konkreten Handlungsschritten erarbeitet werden", kündigte die Stiftung an.

"Die aktuellen Zahlen sind eine Momentaufnahme, die nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass den Diskussionen jetzt strukturelle Veränderungen folgen müssen", sagte Axel Rahmel, der Medizinische Vorstand der DSO. Er verwies darauf, dass nicht länger die angeblich mangelnde Spendenbereitschaft der Bevölkerung im Fokus stehen dürfe, sondern in den Kliniken bessere Rahmenbedingungen für die Organspende geschaffen werden müssten.