Die Schulden der Kommunen in NRW sind laut einer Modellrechnung des Statistischen Landesamtes deutlich höher, wenn man auch die Außenstände der ausgegliederten Betriebe berücksichtigt. So wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen auf der Basis einer solchen Berechnung zum Abschluss des Jahres 2016 Schulden in Höhe von 82 Milliarden Euro auf, wie das Landesamt am 8. März in Düsseldorf mitteilte. Das entsprach einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung von fast 4.600 Euro je Einwohner.

Berücksichtigt man allerdings nur die Schulden in den Kernhaushalten der Kommunen, so belief sich die Summe für Ende 2016 auf 63,3 Milliarden Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei rund 3.500 Euro.

Laut den Statistikern haben die Kommunen in NRW in den vergangenen Jahren zahlreiche Aufgaben aus den Kernhaushalten in öffentlich bestimmte Fonds, Einrichtungen und Unternehmen verlagert. "Öffentlich bestimmt" bedeutet, dass die öffentliche Hand die Mehrheit der Anteile an den Einrichtungen hält.

Die Modellrechnung wurde laut einem Sprecher von IT.NRW erstmals durchgeführt. Sie ermögliche einen besseren interkommunalen Vergleich, weil sie auch die Schulden der ausgegliederten Aufgabenbereiche der Kommunen berücksichtige. Ende 2016 habe bereits etwa jeder dritte geschuldete Euro der Kommunen einen dieser Eigenbetriebe betroffen.