Die Essener Tafel will ihren Aufnahmestopp für Ausländer als Neukunden bald aufheben. "Die jetzige Praxis wird in circa zwei bis drei Wochen wieder beendet", schrieb der Essener Sozialdezernent Peter Renzel am 11. März auf Facebook. Der Vorstand der Tafel habe berichtet, dass das Ziel der vorübergehenden Maßnahme "schon fast erreicht ist".

Wie die Stadt Essen am 11. März nach einem Treffen des Runden Tisches zur Situation an der Tafel mitteilte, würden bei möglichen künftigen Engpässen bevorzugt Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern und Senioren als Neukunden aufgenommen, unabhängig von ihrer Herkunft. Künftig sollen zudem auch über 50-Jährige Essener, die Arbeitslosengeld oder Sozialleistungen beziehen, zur Kernzielgruppe der Tafel gehören.

An dem Runden Tisch nahmen den Angaben nach neben Vertretern der Stadt und der Tafel auch die Essener Wohlfahrtsverbände und Migrantenselbstorganisationen teil. Sie hätten sich auf weitere Kooperationen verständigt, um über das Angebot der Tafel aufzuklären, erklärte die Stadt. So sollen Informationen in unterschiedliche Sprachen übersetzt und etwa im Rahmen der Integrationskonferenzen der Stadt Essen verteilt werden. Der Verbund der Essener Migrantenselbstorganisationen habe sich ausdrücklich für die Arbeit der Essener Tafel bedankt, hieß es. Der Verband habe angeboten, über die Arbeit der Tafel zu informieren und die eigenen Mitglieder zu mobilisieren, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Die Essener Tafel hatte mit ihrer Entscheidung, vorerst keine Ausländer mehr als Neukunden aufzunehmen, viel Kritik, aber auch Verständnis geerntet.