Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ist seit 18. Oktober eine Ausstellung zu den Ängsten der Deutschen zu sehen. Präsentiert werden mehr als 300 Exponate, teilte das Forum anlässlich der Eröffnung mit. Die Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit der Entstehung und Verbreitung von Angstgefühlen im jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext in Ost- wie Westdeutschland. Auch die Rolle der Medien dabei werde diskutiert. Die Schau trägt den Titel "Angst. Eine deutsche Gefühlslage?" und ist bis 10. Mai 2020 zu sehen.

Die Ausstellung beschäftigt sich den Angaben nach mit den vier Themengebieten Zuwanderung, Atomkrieg, Umweltzerstörung und Datenschutz. Im Bereich Zuwanderung setze sie die Flüchtlingsbewegung ab 2015 mit derjenigen zu Beginn der 90er Jahre aus Jugoslawien in Beziehung und zeige, dass beide Ereignisse vergleichbare Empfindungen hervorgerufen haben. Dazu zählten unter anderem kollektive Ängste vor sogenannter Überfremdung oder steigender Kriminalität.

Unter dem Schlagwort Atomkrieg analysiert die Ausstellung die Diskussionen um Nach- und Abrüstung zu Zeiten das Kalten Krieges in den 70er und 80er Jahren. Umweltzerstörung werde insbesondere am Beispiel des Waldsterbens zu Beginn der 80er Jahre und der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 behandelt.

Das Thema Datenschutz beschäftige sich mit Blick auf Ostdeutschland mit der flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung durch die Stasi in der DDR. Im Westen habe schon die Volkszählung 1983 mit computergestützter Datenerfassung Sorgen vor einem Überwachungsstaat befeuert, hieß es weiter.