Der Einladung der Deutsche Evangelischen Allianz zur internationalen Gebetswoche wollen auch Christen in Mitteldeutschland folgen. Vom 13. bis 20. Januar seien an zahlreichen Orten in Thüringen und Sachsen-Anhalt gemeinsame Gebetsveranstaltungen verschiedener Gemeinden und Konfessionen geplant, berichtet die in Weimar erscheinende Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe 6. Januar). Damit spiegele sich auch im Bereich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ein Trend wider, neben klassischen Versammlungen in Gemeinderäumen alternative Formen der Gebetstreffen anzubieten.

Zu diesen Beispielen zähle unter anderem eine Veranstaltung auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Buchenwald sowie ein Abschlussgottesdienst mit einem Gedenkkonzert für verfolgte Christen im Kongresszentrum Neue Weimarhalle. Im südthüringischen Suhl wollen Christen mit einem gemieteten Bus mehrere Orte der Stadt ansteuern, um dort für jeweils konkrete Anliegen und Probleme zu beten, hieß es weiter. Zu den Zielen gehörten unter anderem die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, die Justizvollzugsanstalt und das Plattenbaugebiet Suhl-Nord. In der Hansestadt Stendal im Norden Sachsen-Anhalts werde zu einem Gebetskonzert mit dem Sänger und Liedermacher Martin Pepper eingeladen, so die Zeitung.

Die Idee zur Gebetswoche geht den Angaben zufolge auf die Gründung der weltweiten Allianz 1846 in London zurück. Sie versteht sich als interkonfessionelles Einigungswerk. Die diesjährige Gebetswoche steht unter dem Motto "Einheit leben lernen" und wurde von den Evangelischen Allianzen in Spanien und Portugal vorbereitet. An ihr beteiligen sich deshalb neben Christen aus den evangelischen Landes- und Freikirchen zunehmend auch römisch-katholische Christen oder nach den Angaben von "Glaube+Heimat" in Weimar auch Mitglieder der russisch-orthodoxen Gemeinde.

Die Deutsche Evangelische Allianz fungiert inzwischen als Dachverband für rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Ihr Sitz befindet sich im thüringischen Bad Blankenburg, wo die Bewegung das Tagungszentrum Evangelisches Allianzhaus unterhält. An der vergangenen Gebetswoche unter dem Motto "Pilger und Fremde" sollen nach Schätzungen der DEA 2018 rund 300.000 Christen an etwa 1.000 Orten in Deutschland teilgenommen haben.