Berlin (epd). Im Berliner Pergamonmuseum ist am 6. März der offizielle Startschuss für die Grundsanierung im Südteil des Gebäudekomplexes gegeben worden. Die Fertigstellung ist bis 2036 geplant. Geplant ist unter anderem auch ein vierter Gebäudeflügel entlang des Kupfergrabens als Verbindungsbau zwischen Nord- und Südflügel. Am Wochenende war noch einmal Gelegenheit, die weitgehend leeren Räume zu besichtigen.

Die Gesamtkosten für diesen sogenannten Bauabschnitt B liegen laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bei rund 722,4 Millionen Euro. Weitere rund 295 Millionen Euro sind für Risiken und Baupreissteigerungen eingeplant. 2037 soll das Pergamonmuseum dann wieder vollständig für Besucher zugänglich sein. Die Baukosten trägt komplett der Bund.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, verwies darauf, dass der noch im Umbau befindliche Nordflügel und der Mittelteil des Pergamonmuseums bereits ab Frühjahr 2027 wieder offen sein werden. Dann sollen Highlights der Antikensammlung und des Museums für Islamische Kunst präsentiert werden. Zu sehen ist dann auch wieder der weltberühmte Pergamonaltar.

Teil des Unesco-Weltkulturerbes

Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel wird seit Januar 2013 instandgesetzt. Das zwischen 1910 und 1930 errichtete Gebäude war im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, aber bislang nie grundlegend saniert worden.

Vor Baubeginn im Südteil des Museumskomplexes wurden in den vergangenen Monaten rund 2.500, teils tonnenschwere Ausstellungsstücke des Vorderasiatischen Museums, des Museums für Islamische Kunst und der Antikensammlung ausgelagert. Hinzu kamen rund 90.000 Objekte, die bislang in Depots im Haus lagerten. Die monumentalen Architekturexponate wie die Prozessionsstraße, das Ischtar-Tor und das Markttor von Milet verbleiben während der Bauausführung gesichert im Haus.

Das Pergamonmuseum ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes Berliner Museumsinsel. Das Bauvorhaben in dem Museum teilt sich in zwei Bauabschnitte. Bauabschnitt A umfasst den Nordflügel und den nördlichen Mittelteil des Hauses. Dieser soll rund 489 Millionen Euro kosten.

Archäologische Promenade soll Museen verbinden

Die Präsidentin des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, Petra Wesseler, sprach von einem „hochkomplexen Großprojekt“. Wesentliche Arbeiten beträfen die Wiederherstellung der Standsicherheit der Gebäude, die Abdichtung der Außenwände, Fenster und Glasdächer sowie die Erneuerung der Gebäudetechnik. Außerdem soll das Museum künftig barrierefrei sein. Auf dem Dach des Südflügels und des neuen Gebäudeflügels sollen Photovoltaik-Module zur Stromerzeugung installiert werden.

Weiter sind Verbindungsbauten vom Pergamonmuseum zum Bode-Museum und zum Neuen Museum sowie der James-Simon-Galerie vorgesehen. Sie gehören zu der sogenannten Archäologischen Promenade, die alle Museen verbinden soll. Zudem sollen die Außenanlagen zur Spreeseite künftig für Besucher weitgehend zugänglich gemacht werden. Die Baumaßnahmen gehen auf einen Entwurf des 2007 gestorbenen Architekten O.M. Ungers zurück. Die Ausführung liegt in den Händen des Büros Kleihues und Kleihues.