Berlin (epd). Die Schriftstellerin Mely Kiyak erhält den Heinrich-Mann-Preis 2025 der Akademie der Künste Berlin. Als Verteidigerin einer offenen demokratischen Gesellschaft schreibe Kiyak die Tradition aufklärend-kritischer Essayistik im Sinne Heinrich Manns (1871-1950) fort, teilte die Akademie am 29. Januar in Berlin mit. Durch ihre Texte sei sie zu einer wichtigen intellektuellen Stimme der deutschen Gesellschaft geworden.
Die 49 Jahre alte Autorin, Kolumnistin und Journalistin widme sich „mit äußerst seltenem Sinn für absurd-schöne Komik“ der gesellschaftspolitischen Diagnose ebenso wie der künstlerischen Auseinandersetzung, urteilte die Jury. Ihre Romane und Kolumnen zeichneten sich durch ein mitfühlendes, zuweilen zärtliches Interesse an anderen Menschen aus.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Essayistik wird am 25. März, zwei Tage vor dem Geburtstag Heinrich Manns, in der Akademie der Künste am Pariser Platz verliehen. Die 1976 in der Nähe von Bremen geborene Mely Kiyak lebt und arbeitet in Deutschland. 2005 schloss sie ihr Studium am Literaturinstitut Leipzig ab. Sie erhielt unter anderem den Theodor-Wolff-Preis (2012) und den Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik (2021). Für „Zeit Online“ schreibt sie unter anderem die Serie „Gute Momente“ und ist seit 2013 Theaterkolumnistin für das Maxim Gorki Theater.