Wish

„Wish“, der 62. Animationsfilm aus dem Hause Disney, kommt zum 100-jährigen Firmenjubiläum in die Kinos. Die junge Asha lebt mit ihrer Ziege Valentino in einem Reich, in dem Wünsche erfüllt werden. Welche das sind, bestimmt jedoch allein König Magnifico. Als ein Wunsch Ashas von einer kosmischen Energie in Form eines kleinen Sternes beantwortet wird, beginnt für sie ein Abenteuer. Mit ihrer Ziege und dem neuen Freund „Star“ beschließt sie, sich dem König Magnifico entgegenzustellen und seine Alleinherrschaft zu beenden. Der Animations- und Musicalfilm feiert das Disney-Jubiläum mit vertrauten Motiven und nimmt Bezug auf frühere Klassiker. Mit seinen gedämpften Farben und aquarellähnlichen Texturen beschwört „Wish“ zudem Animationsfilme aus der Vorcomputerzeit herauf.

Wish (USA 2023). Regie: Chris Buck, Fawn Veerasunthorn. Buch:Jennifer Lee, Allison Moore. Mit: Ariana DeBose, Alan Tudyk, Chris Pine, Harvey Guillén. Länge: 92 Minuten.

Auf dem Weg

Basierend auf dem autobiografischen Roman von Sylvian Tesson erzählt „Auf dem Weg“ von einem Fußmarsch quer durch Frankreich. Aus einem Koma erwacht begibt sich Pierre (Jean Dujardin) gegen den Rat des Arztes und seiner Familie auf die Reise von der Mittelmeerküste bis zur Normandie. 1.300 km legt er zu Fuß zurück und versucht dabei, städtische Regionen zu meiden, meistens allein, manchmal mit Zufallsbekanntschaften. Auch seine Schwester leistet ihm einen Teil des Weges Gesellschaft. Zusammen führen sie Dialoge über die familiäre Vergangenheit, die dem Film Tiefgang geben. Die atemberaubenden Totalen der Originalschauplätze sorgen zwar für Atmosphäre, doch die Stille, die der Ursprungsroman beschwört, geht in Denis Imberts Adaption leider unter.

Auf dem Weg (Frankreich 2023). Regie: Denis Imbert. Buch: Dennis Imbert (nach Sylvian Tesson). Mit: Jean Dujardin, Joséphine Japy, Izïa Higelin, Anny Duperey. Länge: 95 Minuten.

Die Sirene

Animationsfilm über den irakisch-iranischen Golfkrieg 1980. Omit ist 14 Jahre alt und spielt gerne Fußball. Als seine Mutter in Folge des Krieges fliehen will, weigert er sich und bleibt mit seinem älteren Bruder bei seinem Großvater in Abadan. Sein großer Bruder wird schnell an die Front geschickt, Omit ist jedoch noch zu jung. Während er in Abadan auf den Bruder wartet, lernt Omit verschiedene Menschen kennen, von denen jeder einen anderen Grund hat, die Stadt nicht zu verlassen. Mit seinem Porträt einer diversen Bevölkerung führt der Film die einstige Blüte der persischen Zivilgesellschaft vor Augen, wie sie heute kaum vorstellbar ist. Der minimalistische Animationsstil, gekennzeichnet durch klare Linien und satte Farben, ist reduziert und betont das Wesentliche.

Die Sirene (Frankreich/Deutschland/Luxemburg/Belgien 2023). Regie: Sepideh Farsi. Buch: Javad Djavahery. Mit: Hamidreza Djavdan, Mina Kavani. Länge: 100 Minuten. FBW: Besonders wertvoll

Reif für die Insel

Einst unzertrennliche Freunde, sind Blandine und Magali nun Mittvierziger Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 30 Jahre lang haben sie sich nicht gesehen, Blandine ist mittlerweile geschiedene Mutter eines Sohnes, während Magali immer noch am Lebensgefühl der 80er Jahre hängt. Zusammen sollen sie nun, auf Vorschlag des Sohnes, nach Griechenland fahren, um sich den Kindheitstraum eines gemeinsamen Urlaubs zu erfüllen. Wenn Magali tanzt und Blandine in Sorgen versinkt wird klar: Zwei total verschiedene Menschen gehen auf eine Reise, um sich trotz Differenzen zu verstehen und anzunähern. Auch wenn der Ursprung der Freundschaft nie ganz klar wird, weiß die Feelgood-Komödie von Marc Fitoussi zu unterhalten.

Reif für die Insel (Frankreich 2023). Regie: Marc Fitoussi. Buch: Marc Fitoussi. Mit: Laure Calamy, Olivia Côte, Kristin Scott Thomas, Alexandre Desrousseaux. Länge: 110 Minuten.

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