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Resolution: Gutes Aufwachsen nicht dem Zufall überlassen



Saarbrücken (epd). Der Kinderschutzbund hat auf seiner Mitgliederversammlung in Saarbrücken eine Resolution verabschiedet, die die neue Bundesregierung auffordert, eine „kinderrechtebasierte Politik“ umzusetzen. Sie müsse Kindern und Jugendlichen „endlich den politischen Stellenwert einräumen, den sie verdienen“. Der Appell trägt den Titel „Gutes Aufwachsen nicht dem Zufall überlassen!“

„Kinder und Jugendliche brauchen in einer Zeit wachsender Unsicherheit Verlässlichkeit, Schutz und echte Teilhabe“, erklärte Präsidentin Sabine Andresen. Doch der Koalitionsvertrag bleibe vage, wichtige Vorhaben würden auf Prüfaufträge vertagt oder gar nicht erst erwähnt - wie etwa die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.

Hoffnung auf ausreichende Finanzierung

Weiter sagte sie: „Wer Politik für Kinder und Jugendliche machen will, muss nicht nur ankündigen, sondern auch handeln - verbindlich, ausreichend finanziert und mit dem Ziel, jedem Kind und jedem Jugendlichen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.“

Die Resolution hebt hervor, dass es im Koalitionsvertrag zwar einzelne positive Vorhaben gibt - etwa im Bereich der Frühen Hilfen, des digitalen Kinderschutzes oder beim Umgangsrecht bei häuslicher Gewalt. Doch insgesamt fehle eine konsistente Gesamtstrategie für die großen Herausforderungen: Kinderarmut, mentale Gesundheit, Bildungsgerechtigkeit, Schutz vor Gewalt und die Beteiligung junger Menschen an politischen Entscheidungen.

Ressortübergreifende Strategie angemahnt

Der Kinderschutzbund pocht deshalb auf ein politisches Umdenken. Gebraucht werde eine ressortübergreifende Strategie, die die Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen ernst nimmt, gezielt in Infrastruktur und Qualität investiert und insbesondere benachteiligte Kinder stärker in den Fokus rückt. Im neuen Ressortzuschnitt sieht der Verband eine Chance - sofern Bildung künftig nicht als Selbstzweck verstanden werde, sondern als Teil einer umfassenden Kindheitspolitik.

„Wir brauchen eine Regierung, die Kinder und Jugendliche nicht nur mitdenkt, sondern in den Mittelpunkt ihrer Politik stellt. Das ist Voraussetzung für echte Generationengerechtigkeit“, betonte Andresen.