

Berlin (epd). Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht sich von den Umfrageergebnissen des GKV-Spitzenverbandes zur medizinischen Versorgung durch Pflegefachkräfte in seinen Forderungen unterstützt. „Die Menschen in Deutschland stehen neuen Versorgungsmodellen offen gegenüber - und erkennen das Potenzial erweiterter Pflegekompetenzen zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung“, sagte Präsidentin Vera Lux am 24. April in Berlin. „Diese Ergebnisse sind Rückenwind für alle, die das Gesundheitssystem zukunftssicher gestalten wollen.“ Die Bevölkerung habe verstanden, worum es gehe: Um neue Lösungen, um Versorgungslücken zu schließen. „Pflegefachpersonen können hier einen entscheidenden Beitrag leisten.“
Pflegekräfte könnten in der Regelversorgung, etwa bei chronisch erkrankten Menschen, wichtige Aufgaben übernehmen - von der Beratung über das Monitoring bis zur kontinuierlichen Begleitung. So trügen sie ganz konkret zur Verbesserung der Versorgung bei.
Darüber hinaus bieten sie den Angaben nach mit erweiterten Kompetenzen - wie Community Health Nurses - gerade in der Prävention, Gesundheitsförderung und in der Unterstützung pflegender Angehöriger wirksame und wirtschaftlich tragfähige Lösungen. „Es geht nicht allein um Entlastung der Ärzteschaft. Es geht um eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe und interprofessionell organisierte Versorgung - und die ist ohne Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen künftig nicht mehr denkbar“, betonte Lux.
Wenn mehr Aufgaben in der Primärversorgung auf mehrere Schultern verteilt würden, profitierten alle: Patienten erhielten schneller Termine, Angehörige fänden kompetente Unterstützung und Krankenkassen könnten langfristig Kosten senken.
Der DBfK forderte Bund und Länder auf, die Ergebnisse der GKV-Befragung ernst zu nehmen und jetzt die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen flächendeckend zum Einsatz kommen können.
Der am 23. April veröffentlichten Umfrage zufolge halten Versicherte eine stärkere Einbindung von nicht-ärztlichem Praxispersonal für sinnvoll. 45 Prozent der Befragten gaben an, es sei gut, dass Pflegefachkräfte eigenständig einen Teil der medizinischen Versorgung übernehmen.