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Evangelische Krankenhäuser stärken hebammengeleitete Geburtshilfe



Berlin (epd). Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband will mehr sogenannte Hebammenkreißsäle in seinen Häusern. In 14 seiner deutschlandweit mehr als 60 Geburtskliniken werde das Betreuungskonzept eines Hebammenkreißsaals bereits angeboten oder sei im Aufbau, teilte der Verband am 21. Februar in Berlin mit.

Der Verband habe Qualitätsanforderungen für hebammengeleitete Geburtshilfe erstellt, hieß es weiter. Laut Konzeption umfassen die Qualitätskriterien Anzahl und Qualifikation des Personals, den Umfang der medizinisch-technischen Ausstattung sowie Strukturen und Prozesse.

Trend zu hebammengeleiteten Kreißsälen

So soll beispielsweise eine Hebamme, die eine Geburt leitet, über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in Vollzeit verfügen, in Teilzeit entsprechend länger. Hebammen sollen sich alle drei Jahre fortbilden. In Notfällen soll eine Verlegung der Gebärenden in einen ärztlich geleiteten Kreißsaal jederzeit möglich sein. Alles eingesetzte Material muss als Medizinprodukt zugelassen sein.

Aktuell richten mehrere Krankenhausträger hebammengeleitete Kreißsäle ein. Hintergrund ist eine seit Jahren erhöhte Schließungsrate von Geburtshilfen. Dafür gibt es mehrere Gründe, unter anderen sinkende Geburtenzahlen, steigende Vorhaltekosten für Strukturen der Geburtshilfe und die erfolglose Suche nach Belegärzten.

Ziel des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbands sei es auch, ein positives Geburtserleben zu fördern, beispielsweise durch einen angstfrei erlebten Geburtsverlauf, sagte dessen Vorsitzender Christoph Radruch: „Wir sind überzeugt, dass das Angebot einer hebammengeleiteten Geburt, meist als Hebammenkreißsaal bekannt, diese Ziele unterstützt.“ Das Konzept soll später wissenschaftlich evaluiert werden.