

Dortmund, Berlin (epd). Diakonische Unternehmen wollen sich im Frühjahr in Berlin mit Nachhaltigkeit in den Bereichen Ernährung, Beschaffung und Mobilität befassen. Die sogenannte Strategietagung am 22. und 23. Mai wendet sich an diakonische Unternehmen in Deutschland und will neben der Präsentation gelungener Beispiele aus der Praxis auch Forderungen an die Politik zur besseren Messbarkeit sozialer Nachhaltigkeit formulieren, wie die KD Bank für Kirche und Diakonie am 15. Januar in Dortmund ankündigte. Die Genossenschaftsbank mit Sitz in Dortmund richtet die Tagung gemeinsam mit der Diakonie Deutschland und dem Bundesverband diakonischer Einrichtungsträger V3D gGmbH aus, einer Tochtergesellschaft des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland.
Diakonische Unternehmen hätten in ihren Wertschöpfungsketten noch viel Potenzial, um die CO2-Emissionen zu senken, erklärten die Veranstalter. Dafür bräuchten sie aber geeignete Rahmenbedingungen. Ernährung, Beschaffung und Mobilität - die Hauptthemen der diesjährigen Tagung - würden in der Emissionsbilanzierung überwiegend den sogenannten Scope 3-Emissionen zugerechnet. Dies seien die Emissionen, die nicht unmittelbar im Unternehmen entstehen, sondern entlang der Wertschöpfungskette von der Beschaffung über die Nutzung von Produkten bis hin zu Transport und Dienstreisen. In Sozialunternehmen seien dies 50 bis 80 Prozent der CO2-Emissionen.
„Die Einführung einer verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung erhöht den Druck auch auf diakonische Unternehmen, sämtliche Prozesse nachhaltig zu gestalten - vom Einkauf über die Verpflegung bis zum Fuhrpark“, erklärte Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland. Das könne nur gelingen, wenn auch der Gesetzgeber die notwendigen Rahmenbedingungen schaffe. Um das erwünschte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, seien die gemeinnützigen Sozialunternehmen darauf angewiesen, dass entstehende Zusatzkosten von den Kostenträgern übernommen werden. „Dafür muss der Begriff der Nachhaltigkeit in die Sozialgesetzbücher aufgenommen werden“, forderte Schuch.
Bundesweit sind den Angaben nach mehr als 627.000 Menschen hauptamtlich in rund 33.000 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie beschäftigt. Dazu zählen Pflegeheime, Krankenhäuser, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten beziehungsweise Plätzen. Jährlich werden von dem evangelischen Wohlfahrtsverband mehr als zehn Millionen Menschen betreut oder unterstützt. Zu den hauptamtlichen Mitarbeitern kommen rund 700.000 freiwillig Engagierte.