Frankfurt a.M. (epd). Kajetan Tadrowski, Leiter des DRK Sprach- und Bildungszentrum Frankfurt, kritisiert die geplanten Kürzungen des Bundes bei den Sprach- und Integrationskursen für das Jahr 2025. „Solche massiven Einschnitte machen eine belastbare Kurs- und Angebotsplanung faktisch unmöglich“, sagt er und ergänzt: „Die Integration, die nachweisbar an die Beherrschung der Landessprache geknüpft ist, wird erheblich behindert und erschwert.“
Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) betont er, die Kurse stellten „einen erprobten, standardisierten und einander ergänzenden Ansatz dar, der Neuzugewanderte auf eine Arbeitsaufnahme in Deutschland zielführend vorbereitet“. Jetzt entstehe indes der Eindruck, dass die soziale und berufliche Integration von Zugewanderten für die Bundesregierung nicht mehr prioritär sei. Dieser Sparkurs „erscheint wenig nachhaltig und auf längere Sicht absolut kontraproduktiv“.
Tadrowski, an dessen Einrichtung in Frankfurt am Main derzeit zwei Integrationskurse mit 31 Teilnehmenden laufen, berichtet von einer durchschnittlichen Bestehensquote bei den Schulungen von 50 Prozent. Nach Abschluss der Wiederholerstunden erreichten weitere 50 Prozent der Personen noch das Kursziel. Doch auch die Finanzierung von Wiederholungsstunden steht laut den Plänen der Bundesregierung auf der Kippe. Für November sei eigentlich ein dritter Integrationskurs mit 18 Teilnehmern geplant, doch der könne vermutlich wegen der Kürzungen nicht stattfinden, so der DRK-Mann.
Komme es wirklich zu den Kürzungen, von denen das Bundesinnenministerium sagt, sie seien noch nicht beschlossen, „dann müssten die fehlenden Mittel anderweitig akquiriert werden, um eine Kostendeckung zu erreichen. Mittelfristig ist mit einem Stellenabbau zu rechnen“, sagt Tadrowski voraus.
Er verweist auch auf ein anderes Problem: Die erprobte allgemeine Sprachförderung, die auch Grundlage für den Job-Turbo und die darauf aufbauenden Berufssprachkurse ist, würde wegfallen. Und: „Infolgedessen würden die Kursgruppen in den Berufssprachkursen noch heterogener und die Bestehensquote würde sinken.“