

Frankfurt a.M. (epd). Mit rund 48 Prozent lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2021 bei Menschen mit Schwerbehinderung geringer als in der Gesamtbevölkerung, wo sie rund 76 Prozent beträgt, wie aus dem jüngsten „Reha-Info“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) zu entnehmen ist. Blickt man auf die jeweiligen Quoten der Beschäftigung Behinderter in den verschiedenen Alterskohorten, so zeigen sich markante Unterschiede.
In der Gruppe der 25- bis 49-Jährigen liegen die Werte am dichtesten bei einander: 60,3 Prozent der Behinderten waren 2021 erwerbstätig. Bei den Nichtbehinderten lag der Wert bei 83,8 Prozent. Bei den 60- bis 64-Jährigen sinken beide Quoten: auf 31,8 zu 61,4 Prozent.
Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen sind gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent davon mit Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung zu besetzen. Wird das nicht erfüllt, wird eine Ausgleichsabgabe fällig. Die Quote der Beschäftigung Behinderter lag 2022 bei bundesweit 178.690 beschäftigungspflichtigen Arbeitgebern bei 38,5 Prozent. Die öffentlichen Unternehmen beschäftigen über alle Altersgruppen hinweg klar mehr Behinderte (58,6 Prozent) als die Firmen. Die höchste Quote haben öffentliche Arbeitgeber mit 20 bis 40 Arbeitsplätzen. Sie liegt bei 64 Prozent. Am schlechtesten schneiden hier im Vergleich Privatfirmen mit 60 und mehr Jobs ab. Sie kommen nur einen Wert von 24,4 Prozent.
Eine besondere Rolle im inklusivem Arbeitsmarkt spielen die Inklusionsbetriebe, Unternehmen auf dem regulären Arbeitsmarkt, die sich neben ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit einen sozialen Auftrag gegeben haben. In Inklusionsbetrieben haben 30 bis 50 Prozent der Mitarbeitenden eine amtlich anerkannte Schwerbehinderung.
2022 gab es bundesweit 1.030 Inklusionsbetriebe, in denen 29.448 Menschen tätig waren - von ihnen hatten rund 12.700 eine Schwerbehinderung. Die Zahl der Inklusionsbetriebe wuchs zuletzt kontinuierlich. Waren das 2011 noch 684 Firmen, so zählte die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation 2022 bereits 1.030 Unternehmen.
Deutschlandweit gab es im Jahr 2022 insgesamt 700 Hauptwerkstätten für behinderte Menschen. Die Zahl der Betriebsstätten lag bei knapp 3.000, in denen rund 310.000 leistungsberechtigte Menschen mit Behinderungen beschäftigt waren. 260.000 Personen waren im Arbeitsbereich tätig, 28.000 im Berufsbildungsbereich. 20.000 Beschäftigte zählte die BAG WfbM 2023 im nicht sozialversicherungspflichtigen Förderbereich.