Verena Bentele, Chefin des VdK: „Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen machen klar, dass sich viele Menschen mit ihren Problemen und Sorgen nicht verstanden fühlen. Alle demokratischen Parteien, Sozialverbände und Organisationen müssen alles dafür tun, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben und sie für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt zu motivieren. Politik ist kein Automatismus, politisch verantwortlich sind wir alle, ob in Ämtern oder mit unserer Stimme auf dem Wahlzettel.“
Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen: „Dass die AfD in Sachsen und Thüringen so deutlich an Stimmen gewinnen konnte, beunruhigt uns zutiefst. Die Partei wendet sich mit ihrer Politik und ihren Aussagen klar gegen Vielfalt und Teilhabe. Sie grenzt unter anderem Menschen mit Behinderungen aus und wertet sie ab. Nun ist zu befürchten, dass sie ihre gestärkte Position in den Landtagen auch dafür nutzen wird, wichtige Leistungen zur Teilhabe an Arbeit, Bildung und Gesellschaft grundsätzlich infrage zu stellen oder gänzlich zu blockieren.“
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes: „Uns in der Caritas steckt der Schrecken in den Knochen. Die AfD ist eine Partei, die unsere Werte mit Füßen tritt. Für Schockstarre ist jedoch keine Zeit. Es braucht jetzt Zukunftsmut und Lösungsorientierung. Als Wohlfahrtsverbände brauchen wir auf allen Ebenen verlässliche Partner in der Politik, mit denen wir gemeinsam daran arbeiten können, den Menschen die Ängste und Unsicherheiten zu nehmen.“
Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: „Die Landtagswahlergebnisse zeigen, dass jede Regierung im Bund und Land die Interessen für Arbeitsplätze und damit für den sozialen Zusammenhalt im Blick haben muss. (...) Besonders der Zulauf zu den politischen Rändern zeigt die starke Verunsicherung der Menschen und das fehlende Zutrauen, dass sich unser Land in die richtige Richtung entwickelt. Es ist nun Aufgabe der demokratischen Parteien in den Ländern, Handlungsfähigkeit für Thüringen und Sachsen herzustellen. Die soziale Marktwirtschaft, offene Märkte und eine liberale Gesellschaft sind aus Sicht der Arbeitgeber dabei unverzichtbare Leitplanken.“
Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage: „Als bundesweites Präventionsnetzwerk gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit erleben wir tagtäglich, wie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen eindringen. Damit verbunden sind eine Banalisierung sowie Normalisierung des Rechtsextremismus. (...) Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen. Mehr denn je müssen sich die demokratischen Kräfte in Politik wie Zivilgesellschaft in engem Schulterschluss den Feinden der Demokratie entschieden entgegenstellen.“