München (epd). Zum Welttag der Suizidprävention am 10. September plant ein Bündnis von Krisen- und Beratungsdiensten eine „Bettlaken-Aktion“ in München. Rund 60 Menschen würden sich um 14 Uhr in ein Bettlaken hüllen und sich einige Minuten schweigend auf den Marienplatz legen, wie die Katholische Telefonseelsorge in der Erzdiözese München und Freising am 2. September mitteilte. Die Aktion solle das Tabuthema Suizid sichtbar machen. Im Jahr 2022 hätten sich allein in München 191 Menschen das Leben genommen.
Veranstalter der Aktion sind der Verein „Die Arche Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen“, die evangelische und die katholische Telefonseelsorge München, die Krisenberatungsstelle Münchner Insel und der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern. „Oftmals hilft es schon, wenn man sich in seiner Not einem ganz normalen neutralen Menschen anvertrauen und mit ihm sprechen kann“, erklärten die Veranstalter. Sie würden zu der Aktion Infoflyer auf dem Marienplatz verteilen.
Den Angaben zufolge sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewaltverbrechen, Drogen und Aids zusammen. Im Jahr 2023 nahmen sich laut Angaben des Statistischen Bundesamts 10.300 Menschen in Deutschland das Leben. Suizide machten damit etwa ein Prozent der Todesursachen aus. Den Welttag der Suizidprävention haben die Weltgesundheitsorganisation und die „International Association for Suicid Prevention“ (IASP) 2003 ins Leben gerufen.