sozial-Thema

Gesundheit

Das Stichwort: Kaufsucht



Frankfurt a. M. (epd). Bei Kaufsucht, auch Oniomanie genannt, handelt es sich um eine nicht stoffgebundene Form von Abhängigkeit. Experten sprechen von einer Verhaltenssucht. Betroffene kaufen zwanghaft ein und erwerben dabei häufig Konsumgüter, die sie nicht zwingend benötigen, um emotionale Bedürfnisse zu befriedigen.

Als mögliche Ursachen sehen Fachleute emotionale Auslöser wie Stress oder Einsamkeit, aber auch psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen. Auch Konsumdruck durch den Einfluss von Werbung kann die Kaufsucht verstärken. Psychische Faktoren wie ein geringes Selbstwertgefühl können verstärkend wirken. Mögliche Folgen sind sozialer Rückzug, Beziehungskonflikte, psychische Belastung sowie hohe Schulden.

Ein zentrales Symptom einer Kaufsucht ist der Kontrollverlust. Betroffene wollen aufhören, können es aber nicht. Dies mündet häufig in regelrechten Kaufattacken. Nach Schätzungen leiden fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland an Kaufsucht. Frauen sind demnach häufiger betroffen als Männer, Jüngere häufiger als Ältere.

Betroffene können Hilfe finden in einer Psychotherapie, insbesondere einer kognitiven Verhaltenstherapie, sowie bei Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.