sozial-Branche

Pflege

Verband: Zahl der Zeitarbeitskräfte sinkt



Berlin (epd). Nach Angeben des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP) ist die Zahl der Zeitarbeitskräfte in der Pflege im Dezember 2023 gesunken. Auf der Homepage des Verbands wird auf eine Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) verwiesen. Danach ist die Zahl aller Pflegekräfte innerhalb eines Jahres um rund ein Prozent auf knapp 1,8 Millionen Personen gestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der bei Personaldienstleistern beschäftigten Zeitarbeitskräfte in der Pflege um vier Prozent auf etwa 32.400 Personen. Damit beträgt ihr Anteil an allen Beschäftigten in der Pflege 1,8 Prozent.

„Von einem Boom der Zeitarbeit in der Pflege zu sprechen, war also schon vorher nicht richtig. Mittlerweile ist es sogar unseriös“, sagte Präsident Christian Baumann dem „Handelsblatt“: „Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Zeitarbeitskräfte in der Pflege zwar deutlich gestiegen. Dies hatte krisenbedingte Gründe. Seit Ende 2022 ist das Wachstum gestoppt und im Jahr 2023 - das belegen die aktuellen Zahlen der BA - sogar rückläufig“.

Träger passen Personaleinsatz an

Weitere Gründe für den Rückgang der Anzahl an Zeitarbeitskräften lägen vor allem in Anpassungsstrategien der Krankenhäuser und Langzeitpflegeeinrichtungen. Seit der Bund mit dem Gesetz für bessere und unabhängigere Prüfungen (MDK-Reformgesetz) im Jahr 2020 und zuletzt 2023 dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) die Refinanzierung der Kosten für Zeitarbeitskräfte weiter beschränkt hat, mussten Kliniken und Pflegeeinrichtungen verstärkt nach internen Lösungen suchen, um Flexibilität in der Personalplanung zu gewährleisten.

Die Gesetze sehen vor, dass die Kosten nur bis zur Höhe des Tariflohns des Stammpersonals refinanziert werden. Infolgedessen werden vermehrt Springer- und Flexpool-Lösungen genutzt. Dabei wird internes Personal flexibel über verschiedene Häuser eingesetzt.

Dennoch betonte Baumann: „Zeitarbeit ist nach wie vor ein unverzichtbares Flexibilitätsinstrument, um kurzfristige Personalengpässe zu überbrücken.“ So könne die Schließung von Betten und Stationen verhindert werden. Dies sichert den Einrichtungen wichtige Einnahmen. Insgesamt mache der Rückgang der Zeitarbeit in der Pflege deutlich, dass die Forderungen nach gesetzlichen Eingriffen keine Grundlage hätten.