sozial-Politik

Arbeit

Bundesinstitut mahnt Modernisierung der beruflichen Bildung an



Bonn (epd). Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mahnt eine modernere berufliche Aus- und Weiterbildung an. Sie müsse „flexibler, inklusiver und exzellenter“ werden, sagte Instituts-Präsident Friedrich Hubert Esser am 6. August in Bonn zur Veröffentlichung des Jahresberichts 2023. Bis 2030 werde sich der Mangel an Fach- und Arbeitskräften in Deutschland weiter verschärfen: „Ökonomen prognostizieren allein den alterungsbedingten Verlust an potenziellem Arbeitsvolumen auf 3,2 Milliarden Arbeitsstunden.“

Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze nimmt laut Esser weiterhin zu. Auch die Zahl der Personen unter 34 Jahren ohne Berufsabschluss steige unvermindert: 2,9 Millionen Menschen seien betroffen.

Ein Viertel aller neuen Verträge wird gekündigt

Laut dem Institut werden in Deutschland seit 2010 jährlich im Durchschnitt rund ein Viertel aller neu abgeschlossenen Verträge in der dualen Berufsausbildung vorzeitig gelöst. Eine Analyse des BIBB auf Basis von Daten des Nationalen Bildungspanels von etwa 7.000 Auszubildenden zeigt, dass junge Menschen, deren Berufserwartungen nicht erfüllt werden, ihr Ausbildungsverhältnis mit einer höheren Wahrscheinlichkeit wieder auflösen.

Etwa 13 Prozent der Auszubildenden, die starke Kompromisse bei ihrer Berufswahl eingegangen sind, beendeten demnach ihre Ausbildung innerhalb des ersten Ausbildungsjahres wieder. Unter denjenigen, die ihre Erwartungen durch die Wahl ihres Ausbildungsberufes erfüllen konnten, lag der Anteil bei nur sechs Prozent.