sozial-Branche

Diskriminierung

Studie beleuchtet Situation trans und nicht-binärer Jugendlicher



München (epd). Junge Menschen, die sich keinem der traditionellen Geschlechter zuordnen, erleben häufig Einsamkeit, Scham und Diskriminierung. Laut dem am 3. Juli in München veröffentlichten Abschlussbericht eines Forschungsprojekts mit dem Titel „Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung. Zur Lebenssituation von trans und nicht-binären Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland“ des Deutschen Jugend Instituts ist zwar seit den 1990er Jahren geschlechtliche Vielfalt in der Öffentlichkeit sichtbarer geworden und gleich- sowie transgeschlechtliche Lebensweisen würden zunehmend akzeptiert. Gleichzeitig sei die öffentliche Debatte darüber teilweise sehr aufgeladen.

Für das Forschungsprojekt hatte das Institut bundesweit Interviews mit 25 jungen trans und nicht-binären Personen zwischen 16 und 29 Jahren geführt. Die interviewten Personen berichteten den Angaben zufolge von der Suche nach einer positiv besetzten Identität, von Hürden und unterstützenden Faktoren sowie von der Aushandlung gesellschaftlicher Normen. Die Ergebnisse zeigten, dass es sehr unterschiedlich ablaufe, wie geschlechtliche Identität bei trans und nicht-binären Jugendlichen bewusst werde.

Im deutschsprachigen Raum mangele es noch an Studien zu den Lebenswelten von trans und nicht-binären Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bemängelte das Institut. Laut dem Abschlussbericht finden sich junge trans und nicht-binäre Personen häufig in Spannungsverhältnissen wieder. „Trans-Sein bedeutet immer ein Bewegen zwischen Normativität und Identitätsfindung, Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit, Ausgrenzung und Zugehörigkeit, Pathologisierung und Entpathologisierung sowie zwischen Geschlechtsdysphorie und -euphorie“, heißt es in dem Bericht.