sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,




Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

zunehmend tauchen bei den Beratungsstellen für überschuldete Menschen auf, die sich mit Online-Käufen finanziell übernommen haben. Das Kaufen im Internet ist auch deshalb verführerisch, weil Beträge oft erst später bezahlt werden müssen. Schuldnerberater warnen vor den Gefahren: Verbraucherinnen und Verbraucher verlieren dabei leicht den Überblick über ihre finanziellen Verpflichtungen. Am Ende können Mahngebühren oder gar hohe Inkassogebühren anfallen.

Wenn ab dem 14. Juni Fans aus dem Ausland zur Fußball-Europameisterschaft anreisen, werden viele von ihnen am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main ankommen. Im berüchtigten Bahnhofsviertel werden sie die Drogenabhängigen nur schwer übersehen können. Der soziale Brennpunkt steht für Kriminalität, Drogen, Prostitution. epd-Redakteurin Franziska Hein hat sich wenige Tage vor dem EM-Start dort umgesehen. Die Leiterin des Diakoniezentrums Weser5, Katrin Wilhelm, sagte ihr: „Über die Jahre kann ich feststellen, dass es den wohnungs- und obdachlosen Menschen im Viertel schlechter geht - psychisch und physisch.“

Kinder, die ein Elternteil zu Hause pflegen müssen, sind enorm belastet. Sie sind in die Hausarbeit, die tägliche Pflege und Betreuung enorm eingebunden. Sie übernehmen sehr viel Verantwortung. Für ihre persönlichen Bedürfnisse bleibt nur wenig Zeit. So ergeht es in Deutschland schätzungsweise einer halben Million Kinder zwischen zehn und 19 Jahren. Das sind durchschnittlich ein bis zwei Kinder pro Schulklasse. Die diakonische Beratungsstelle „echt unersetzlich“ in Berlin unterstützt junge Pflegende.

Unentschuldigt von der Arbeit fernzubleiben, kann ein sozialwidriges Verhalten sein. Das kann auch später Folgen für Leistungen vom Jobcenter haben. Das musste eine Frau aus Niedersachsen erleben: Sie fehlte ohne Erklärung bei der Arbeit und wurde fristlos entlassen. Wegen ihrer geringen Beschäftigungszeit erhielt sie dann Hartz-IV-Leistungen. Als das Jobcenter von dem „sozialwidrigen Verhalten“ erfuhr, forderte es die Leistungen zurück. Zu Recht, wie das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen entschied.

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Ihr Markus Jantzer