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Paritätischer: Zum 100. Geburtstag digitale Verbandschronik



Berlin (epd). Zu seinem 100. Verbandsjubiläum hat der Paritätische Gesamtverband eine digitale Chronik seiner Historie seit der Gründung am 7. April 1924 im Internet freigeschaltet. „In einem Zeitstrahl wurden Höhepunkte und Meilensteine der internen Entwicklung hin zu einem Dachverband von über 10.800 eigenständigen Organisationen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich historisch recherchiert und journalistisch, übersichtlich aufbereitet“, heißt es in einer Mitteilung vom 17. April.

„Der Paritätische war und ist in ständiger Bewegung, dabei am Puls der Zeit und oft gestalteten er und seine Mitgliedsorganisationen gesellschaftlichen Fortschritt mit“, sagte Vorsitzender Rolf Rosenbrock. Der Paritätische verfolge dabei eine im guten Sinne liberale Politik, thematisiert konsequent Armut und Benachteiligungen und habe sich als zentraler Akteur einer lebendigen Zivilgesellschaft etabliert.

Erster Armutsbericht 1989 ein Meilenstein

Den Angaben nach reicht die Chronik von der Gründung des Paritätischen und der Aufbruchstimmung der Weimarer Republik, in der die bürgerliche Frauenbewegung eine zentrale Rolle spielt, über die Neudefinition sozialer Arbeit durch Eltern-, Behinderten- und Gesundheitsselbsthilfeinitiativen in den 1960er und 1970er Jahren bis zu aktuellen gesellschaftlichen Bündnissen gegen Rechtsextremismus und für eine sozial-ökologische Transformation. Anschaulich vermittelt werde auch der verstärkte Einsatz für soziale Gerechtigkeit seit den 1980er Jahren und warum die Veröffentlichung des ersten Armutsberichts für die Bundesrepublik Deutschland durch den Paritätischen am 9. November 1989 auch einen besonderen innerverbandlichen Meilenstein darstellt.

Gefeiert wird der runde Geburtstag mit einem großen Fest unter dem Motto "Weil alle zählen” am 25. April in Berlin. Dazu werden unter anderem Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sowie Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer erwartet.