Berlin (epd) Vier Pflegeverbände haben eine gemeinsame Petition unter dem Motto „Professionelle Pflege in Gefahr!“ an den Bundestag gestartet. Hintergrund sind die zunehmend drohenden Insolvenzen bei Pflegeanbietern, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes Deutsche Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) vom 15. April. „Die Berichte über wirtschaftliche Schwierigkeiten seien“nicht nur ein Alarmsignal an die Branche, sondern auch an Politik und Gesellschaft".
Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB: „Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, wird die flächendeckende Versorgung mit professioneller Pflege bald ernsthaft gefährdet sein.“ Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, betonte, wer die Versorgung sichern wolle, „muss die Existenz der Pflegeunternehmen sichern. Wir brauchen den Aufbau statt Abbau von ambulanten und stationären Pflegekapazitäten.“
„Laut einer aktuellen Umfrage unter unseren Mitgliedsunternehmen sehen 76 Prozent ihre Zukunftsaussichten eher negativ. Das ist keine Basis für Innovationen und Investitionen. Dem gilt es politisch entschlossen entgegenzutreten“, sagte Andrea Kapp vom Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad).
In der Petition, die online unterzeichnet werden kann, wird die Bundesregierung aufgefordert, die Existenz der Pflegeunternehmen zu sichern, indem sie etwa dafür sorgt, dass alle Kostenträger die vorgeschriebenen Zahlungsfristen einhalten und alle Personal- und Sachkosten, die für die Pflege aufgewendet wurden, refinanziert werden. Zudem wird vorgeschlagen, dass Anträge auf Vergütungsanpassungen nach sechs Wochen als genehmigt gelten, wenn die Kostenträger bis dahin untätig geblieben sind.