sozial-Politik

Migration

Forscher: Schnelle Einbürgerungen sichern Wohlstand



Mannheim (epd). Der Wirtschaftsforscher Martin Lange hat die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts begrüßt. Dass mit der vom Bundestag am 19. Januar beschlossenen Änderung der Einbürgerungsregeln viele Menschen künftig früher einen deutschen Pass erhalten können, sei „ein gutes Signal an alle Zugewanderten - aber auch für die deutsche Wirtschaft und den Fiskus“, erklärte Lange am 23. Januar in Mannheim.

Es gebe viele empirische Belege für die Verbesserung der beruflichen und sozialen Integration von Zugewanderten durch schnellere Einbürgerung, sagte der Forscher am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Nach dem Parlamentsbeschluss sind Einbürgerungen schon nach fünf statt bislang acht Jahren möglich, beim Nachweis besonderer Integrationsleistungen wie Sprachkenntnissen nach drei statt bislang sechs Jahren.

EU-Vergleich zeigt bessere Beschäftigungschancen

Laut Lange zeigen ähnliche Reformen in anderen europäischen Ländern, dass Zugewanderte durch einen früheren Erhalt der Staatsbürgerschaft ihre Beschäftigungschancen verbessern, höhere Einkommen erzielen und länger im neuen Heimatland bleiben. „Das ist gut für die Zugewanderten und die Unternehmen, und es steigert die Steuereinnahmen und Sozialabgaben.“ Gerade die Wartezeitverkürzung für besonders gut integrierte Zugewanderte setze die richtigen Anreize und schaffe Perspektiven.

Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht war dieser Schritt nach Ansicht des Ökonomen dringend notwendig. Der demografische Wandel werde in den nächsten Jahren immer stärker ins Gewicht fallen und die Sozialkassen sowie den Arbeitsmarkt belasten. Schon heute gebe es in vielen Regionen und Berufen einen Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Lange betonte: „Wollen wir unseren Wohlstand halten, werden wir künftig mehr Zuwanderung brauchen, und nicht weniger.“



Mehr zum Thema

Stimmen zum neuen Staatsangehörigkeitsrecht

Die Abgeordneten des Bundestages haben am 19. Januar der Reform des sogenannten Staatsangehörigkeitsrechts zugestimmt. Damit will die Ampelkoalition schnellere Einbürgerungen unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen. Das Vorhaben erntet Zustimmung wie auch Kritik.

» Hier weiterlesen