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VdK-Präsidentin Bentele: Ungleichbehandlung beim Kindergeld beenden




Verena Bentele
epd-bild/Christian Ditsch

Berlin (epd). Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Benachteiligung von Durchschnittsfamilien und ärmeren Familien beim Kindergeld zu beenden. Bentele sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin: „Anstatt über die Erhöhung der Kinderfreibeträge zu diskutieren, sollte die Koalition nun endlich den Systemwandel zu einer Kindergrundsicherung nach vorne treiben.“

Würden die Freibeträge so erhöht wie angekündigt, werde der Abstand zwischen besserverdienenden Eltern, die den Freibetrag erhalten, und allen anderen, die das Kindergeld bekommen, noch vergrößert, erläuterte Bentele. Eltern mit hohem Einkommen würden durch die Kinderfreibeträge monatlich mit bis zu 368 Euro pro Kind gefördert und damit um bis zu 118 Euro mehr als Eltern, die nur Kindergeld beziehen.

„Jedes Kind sollte dem Staat gleich viel wert sein“

„Das ist ungerecht, jedes Kind sollte dem Staat gleich viel wert sein“, verlangte Bentele. „Das bedeutet im Klartext: Je weniger Möglichkeiten Eltern zur Unterstützung ihrer Kinder haben, desto mehr muss der Staat einspringen“, sagte die VdK-Chefin: „Eine solide Kindergrundsicherung muss die Ungleichbehandlung von reicheren und ärmeren Familien beseitigen.“

Die erneute Debatte um Kindergeld und Freibeträge war durch einen Vorstoß von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ausgelöst worden. Danach will er den Kinderfreibetrag für dieses Jahr von 6.024 auf 6.612 Euro anheben, das Kindergeld von 250 Euro im Monat aber nicht.

Bettina Markmeyer


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