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Bayerische Ministerin: Cannabis-Legalisierung verharmlost Gefahren



München (epd). Die vom Bund geplante Cannabis-Legalisierung verharmlost nach Ansicht der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) die Gesundheitsrisiken der Droge. Wenn der Staat „quasi offiziell“ die Erlaubnis zum Konsum gebe, könne bei den Menschen das Gefühl entstehen „Wird schon nicht so schlimm und schädlich sein“, sagte Gerlach dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wir wissen aber, dass das insbesondere für Jugendliche und für Heranwachsende gerade nicht gilt.“

Sie halte eine Legalisierung für falsch, betonte Gerlach: „Wir werden als Staatsregierung alle rechtlichen Möglichkeiten dagegen ausschöpfen.“ Sie sei auch deshalb dagegen, den Konsum freizugeben, weil es dann faktisch keine Möglichkeit mehr gebe, eine solche Entscheidung wieder zurückzudrehen: „Es ist wahnsinnig schwierig, Dinge wieder zurückzunehmen oder einzuschränken, sobald sie einmal erlaubt sind“, sagte die Ministerin mit Blick auf die Forderung einiger Experten, den Alkoholkonsum in Deutschland stärker einzuschränken.

Man dürfe „der Legalisierung weiterer Suchtmittel überhaupt keinen Vorschub leisten“, forderte Gerlach. Schon vor einigen Tagen hatte die bayerische Staatsregierung angekündigt, die Kontrollen bei Umsetzung des Gesetzes - wenn man es nicht noch verhindern könne - „maximal restriktiv auszulegen“. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP haben sich auf ein Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis verständigt. Es wird derzeit im Bundestag beraten und soll demnächst verabschiedet werden.



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Suchtexperte sieht im Cannabis-Gesetz "großen Fortschritt"

Frankfurt a. M. (epd). Der Frankfurter Suchtforscher Heino Stöver hat das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis begrüßt. „Das Gesetz ist ein großer Fortschritt, weil der Erwerb und Besitz und der Eigenanbau bei einer Menge von 50 Gramm straffrei gestellt wird“, sagte der Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences. Es werde zu einer deutlichen Entlastung von Cannabis-Konsumentinnen und -Konsumenten führen. „Sie konnten jahrzehntelang nur heimlich das auf dem Schwarzmarkt erworbene Cannabis verbrauchen. Hunderttausende von Strafverfahren werden endlich eingestellt“, erwartet der Experte.

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