sozial-Branche

Ehrenamt

Umfrage: Gleiche Rechte für alle Katastrophen-Helfer



Köln (epd). Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland sprechen sich laut einer Umfrage dafür aus, dass ehrenamtliche Helfer im Katastrophenschutz bei nicht-öffentlichen Hilfsorganisationen die gleichen Rechte bekommen wie Freiwillige bei der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW). Das geht aus dem aktuellen Ehrenamtsmonitor im Auftrag der Malteser hervor, heißt es in einer Mitteilung vom 29. November. Bislang haben oft nur Ehrenamtler der Feuerwehr und des THW Anspruch darauf, bei Einsätzen auch unterhalb der Katastrophenschwelle vom Arbeitgeber weiterbezahlt zu werden.

Helfen bedeute in den Augen des Gesetzgebers nicht gleich helfen, erläuterte Markus Bensmann, Leiter der Notfallvorsorge bei den Maltesern. Insbesondere dann, wenn es um die Absicherung der Einsatzkräfte gehe, gebe es gravierende Unterschiede. So auch bei Einsätzen, bei denen nicht der Katastrophenfall ausgerufen wurde. Zum Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember fordern Malteser, Johanniter, Arbeiter-Samariterbund, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und das Rote Kreuz deshalb den Bund gemeinsam dazu auf, diese Nachteile zu korrigieren.

64 Prozent der Bürger für Gleichstellung

Das hält nach seinen Angaben auch die Mehrheit der Bevölkerung für richtig: Im aktuellen Ehrenamtsmonitor, einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts YouGov sprechen sich 64 Prozent der Befragten dafür aus, dass alle Helfenden im Katastrophenschutz die gleichen Rechte bekommen sollten und niemand Nachteile im Arbeitsverhältnis und bei Sozialleistungen haben sollte.

Die Verantwortlichkeit für die Förderung des ehrenamtlichen Engagements, sehen demnach knapp zwei Drittel (64 Prozent) in der Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen. Auf die Frage, wie mehr Bürgerinnen und Bürger für die Mitwirkung im Katastrophenschutz gewonnen werden könnten, nannten die Umfrageteilnehmer zuerst Aspekte der Absicherung im Einsatzfall: 47 Prozent sagen, dass ein gleicher Versicherungsschutz (z.B. Invalidität, Rente) für alle ehrenamtlichen Helfer gewährleistet werden sollte, und 46 Prozent sprechen sich für eine Lohnfortzahlung aus, wenn Ehrenamtliche von öffentlichen Stellen angefordert werden.

Votum für steuerliche Anreize

41 Prozent sind der Meinung, dass Ehrenamtlichen eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden sollte, 39 Prozent sprechen sich für zusätzliche Mittel für Fort- und Weiterbildungen und die Erstattungen von Aufwendungen aus und 38 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ehrenamtlichen durch steuerliche Anreize oder zusätzliche Rentenpunkte motiviert werden sollen.

An der Umfrage haben zwischen dem 31. Oktober und 2. November 2.058 Personen teilgenommennahmen. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab dem Alter von 18 Jahren.