Berlin (epd). Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) ist gegen die Einführung der Personalbemessung PPR 2.0 schon zum Janaur. Das würde die Pflege in den Krankenhäusern vor große Herausforderungen stellen, sagte Vorsitzender Christoph Radbruch am 29. November in Berlin zum Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums. „Ohne entsprechende IT-Systeme entsteht ein erheblicher Zusatzaufwand für die Pflege. Jede Patientin und jeder Patient muss händisch in die PPR 2.0 eingestuft und die Entscheidung dokumentiert werden“, erläuterte der Verbandschef. Bis die Software dazu zur Verfügung stehte und installiert sei, würden Monate vergehen.
Radbruch warnte davor, dass bis dahin den Pflegekräften viel Zeit für die Versorgung der Patienten fehlen werde. Die überstürzte Einführung der PPR 2.0 Akönnte „zum Bumerang für Arbeitsbedingungen in der Pflege und für die Patientenversorgung werden.“
Übersetzt steht PPR für „Pflegepersonalregelung“ in Krankenhäusern. Auf jeder bettenführenden Station einer Klinik wird für eine Schicht eine bestimmte Anzahl an Pflegepersonen eingesetzt. Doch wer bestimmt über diese Anzahl? Dazu diente das 1993 eingeführte Instrument der Pflegepersonalregelung. Mit ihm lässt sich bestimmen, wie viele Pflegepersonen auf einer Station vorgesehen sein müssen, damit jederzeit die Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet ist.
Laut Radbruch würde die Verschiebung des Starts der PPR 2.0 auf den 1. Juli auch eine Entlastung der Pflege in der arbeitsreichen Vorweihnachtszeit bedeuten, denn die Planung des Bundesgesundheitsministeriums sieht vor, dass die Schulung der Pflegekräfte zur PPR 2.0 innerhalb eines Monats erfolgen muss. „Der DEKV würde es begrüßen, wenn die Einführung der PPR 2.0 zu einem Zeitpunkt erfolgen würde, an dem die Voraussetzungen geschaffen sind, um das Ziel, die Arbeitsbedingungen für die Pflege und die Patient:innensicherheit zu verbessern, auch zu erreichen“, so Radbruch abschließend. .