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Sozialpreis 2023 für herausragende journalistische Arbeiten



Berlin, Köln (epd). Die Freie Wohlfahrtspflege hat Journalistinnen und Journalisten für hervorragende Beiträge mit dem Deutschen Sozialpreis 2023 geehrt. Der Medienpreis ging am 28. November in Berlin an Beiträge der Kategorien Text, Audio, Bewegtbild. Zudem wurde ein Sonderpreis verliehen, wie die Freie Wohlfahrtspflege mitteilte.

Die im Deutschlandfunk, WDR 5 und NDR versendete Dokumentation „Der letzte Tag: Das Attentat von Hanau“ von Sebastian Friedrich siegte in der Kategorie Audio. Friedrich lasse „die Angehörigen sprechen, sodass wir ihnen sehr nahekommen, ohne zu nah zu treten“, befand die Jury. Der Zugang zu den Menschen sei „extrem gelungen. Damit erfahren wir eine Beschreibung des Sozialmilieus, in dem Opfer wie Täter leben.“

„Wunderbare Erzählweise“

In der Kategorie Text ging der Preis an Julia Kopatzki für ihren Artikel „Frau Radix hat die Lösung“, der bei „Zeit Online“ erschienen ist. Die Jury lobt Kopatzkis „wunderbare Erzählweise“ über eine Frau, die anderen in schwierigen, traurigen und ausweglosen Momenten ihres Lebens helfe. Die Leserinnen und Leser erlebten, wie die Seelsorgerin Radix „pragmatisch, zupackend und empathisch wahre Lösungen für die in Not geratenen Mitarbeitenden ihrer beiden Krankenhäuser findet“.

Die bei ZDFinfo gezeigte Dokumentation „Femizid - Wenn Männer Frauen töten“ von Svaantje Schröder erhielt den Sozialpreis in der Kategorie Bewegtbild. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der „inhaltlichen Dichte“ und erklärte: „Immer noch ist es nötig, einen solchen Film zu machen, weil das Ausmaß der Gewalt riesig ist und der systemische Charakter trotz der gesellschaftlichen Relevanz nicht ausreichend anerkannt wird.“

Sonderpreis für Kurzvideos über Körper, Periode und Sex

In der Kategorie Sonderpreis ging die Auszeichnung an das Team des TikTok-Kanals „@safespace.offiziell“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Hier werden jungen Zuschauerinnen und Zuschauern Kurz-Videos zu „Körper, Periode und Sex“ gezeigt. Die Jury befand, dass das neue journalistische Format „emanzipatorisch, zielgruppengerecht und professionell“ sei.

Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege loben den Preis seit 1971 aus, um herausragende Arbeiten der Sozialberichterstattung zu ehren. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro pro Kategorie dotiert.