Berlin (epd). Nachdem der Bundesrat am 24. November in Berlin dem Pflegestudiumstärkungsgesetz zugestimmt hat, bekommen Studierende in der Pflege künftig für die gesamte Dauer ihres Studiums eine Vergütung. Ziel des Gesetzes ist es, mehr Menschen zur Aufnahme eines Pflegestudiums zu bewegen und langfristig die Akademiker-Quote in der Pflegeausbildung anzuheben, teilte die Länderkammer mit. Der Regelung nach gilt die Pflicht zur Ausbildungsvergütung auch für ein bereits begonnenes Studium.
Den Angaben nach erfolgt die hochschulische Pflegeausbildung künftig im Rahmen eines dualen Studiums mit Ausbildungsvertrag. „Die Finanzierung des praktischen Teils der hochschulischen Pflegeausbildung wird in das bestehende Finanzierungssystem der beruflichen Pflegeausbildung integriert“, so der Bundesrat.
Weitere Regeln des Gesetzes betreffen Rahmenbedingungen der beruflichen Pflegeausbildung, etwa bei der Digitalisierung sowie die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten während der Ausbildung. Außerdem vereinheitlicht und vereinfacht das Gesetz die Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte und regelt Umfang und Form der vorzulegenden Unterlagen. Die ersten Einzelregelungen sollen im Januar in Kraft treten.
Die Caritas-Dienstgeber begrüßten das neue Gesetz. Es sei vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Pflege ein überfälliger Schritt. Sie verwiesen darauf, dass die Vergütung in den der praxisintegrierten dualen Pflegestudiengänge ist im Caritas-Tarif bereits geregelt sei. Aber: „Damit künftig mehr entsprechende Ausbildungsplätze angeboten werden, ist eine zügige und flächendeckende Umsetzung der im Gesetz angelegten Refinanzierung der Kosten der hochschulischen Pflegeausbildung zwingend nötig.“
Norbert Altmann, Sprecher der Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas, sagte: „Eine attraktive hochschulische Pflegeausbildung mit einer angemessenen Vergütung erleichtert Personen mit Allgemeiner Hochschulreife den Zugang zum Pflegeberuf.“ Hochschulisch ausgebildete Pflegekräfte könnten den Personalmix in Einrichtungen bereichern und die Pflegequalität steigern.