Berlin (epd). „Die Gruppe hebt die Isolation der einzelnen auf und stärkt dadurch das Selbstvertrauen und die Solidarität“, erläutert die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) den Grundansatz der Selbsthilfe. Im Themenbereich Gesundheit gehe es stets um Fragen, Folgen und Probleme der eigenen Erkrankung oder der von Angehörigen. Durch regelmäßige Treffen entstehe ein stützender Zusammenhalt, der Verständnis und Trost gebe, Mut mache zu neuer Aktivität und verändertem persönlichem Verhalten.
„Durch gegenseitige Unterstützung und Motivation werden die Lebensumstände verbessert und Wege erarbeitet, die ein zufriedeneres Leben ermöglichen“, betont die BAG Selbshilfe mit Sitz in Düsseldorf.
Weil die Teilnehmenden während der Treffen nicht nur die eigene Situation neu betrachten, sondern auch die der anderen Mitglieder, könne „jeder und jede vertrauensvoll am Leid und an den Sorgen Anderer Anteil nehmen, weil man sie selbst gut kennt“. Das diene auch der eigenen Problembewältigung. Denn trotz Krankheit, Behinderung oder seelischer Konflikte verfügten alle über Bewältigungsmuster, die im Alltag verwendet werden, oft ohne sie überhaupt bewusst zu bemerken. Die Selbsthilfe mache diese konstruktiven Fähigkeiten bewusst und fördere ihre Entfaltung. „Weil die Selbsthilfekräfte bei allen anders sind, verfügt die Gruppe über unterschiedliche Herangehensweisen, mit Schwierigkeiten und Problemen fertig zu werden“, so die NAKOS.
Austausch und gegenseitige Hilfe innerhalb der Gruppe ist für die Selbsthilfe elementar und unverzichtbar. „Aufgrund des gesammelten Erfahrungswissens und ihrer Betroffenenkompetenz entwickeln die Gruppen Handlungskompetenzen im Umgang mit dem Versorgungssystem und Selbstmanagmentfähigkeiten im Umgang mit Beinträchtigungen, Behinderungen und Belastungen.“
Oder, wie es die BAG Selbsthilfe in direkter Ansprache formuliert: „Hier wirst Du nicht bemitleidet, sondern wirklich verstanden. Hier wirst Du konkret unterstützt, wo Deine Familie und Deine Freunde längst nicht mehr weiter wissen. Hier fühlst Du, durch die Geschichte anderer, wieder eine Perspektive, an die Du längst nicht mehr geglaubt hast.“