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Ausbildung

Studie: Azubi-Vergütung in einigen Branchen stark gestiegen



Düsseldorf (epd). Die tariflichen Ausbildungsvergütungen schwanken laut einer Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung je nach Branche und Region stark. Dabei reicht die Spannbreite von monatlich 620 Euro im ersten Lehrjahr im Friseurhandwerk bis zu 1.580 Euro im vierten Lehrjahr des westdeutschen Bauhauptgewerbes, wie die Stiftung am 24. Juli in Düsseldorf mitteilte. In einigen Branchen seien die tariflichen Ausbildungsvergütungen in jüngster Zeit „überdurchschnittlich stark“ angehoben worden, teilte der Tarifexperte des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung, Thorsten Schulten, mit.

Die Ergebnisse fußen den Angaben zufolge auf einer WSI-Auswertung von 20 Tarifbranchen. Im ersten Ausbildungsjahr werden demnach die höchsten Ausbildungsvergütungen aktuell für Pflegeberufe gezahlt. Die angehenden Pflegerinnen und Pfleger erhalten 1.231 Euro in öffentlichen Einrichtungen der Länder beziehungsweise 1.191 Euro bei Bund und Gemeinden.

Steigerungen um 20 Prozent in manchen Branchen

Den größten Zuwachs bei den Vergütungen verzeichnet nach den Angaben das Backhandwerk, wo die Auszubildenden ab 1. August im ersten Lehrjahr 26,5 Prozent mehr erhalten. Steigerungen von 20 Prozent und mehr habe es außerdem im bayerischen Gastgewerbe, der westdeutschen Floristik und der Süßwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen gegeben. Mit den Erhöhungen reagierten die Tarifvertragsparteien auf sinkende Ausbildungszahlen und zunehmenden Fachkräftemangel, sagte Schulten.

In lediglich sieben der 20 untersuchten Tarifbranchen existieren laut Stiftung bundesweit einheitliche Ausbildungsvergütungen, darunter das Backhandwerk, Bankgewerbe, Druckindustrie, Deutsche Bahn und Öffentlicher Dienst. In 13 Branchen bestünden nach wie vor Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, hieß es.