sozial-Politik

Ruhestand

Rentenhöhe steigt um durchschnittlich 5,7 Prozent auf 1.550 Euro




Ein Rentner auf einer Parkbank
epd-bild/Jens Schulze
Ehemalige Berufstätige, die 35 Jahre oder länger in die Rentenversicherung eingezahlt haben, bekamen Ende vergangenen Jahres 1.550 Euro an Altersbezügen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und den Regionen sind nach wie vor deutlich.

Berlin (epd). Die Bezieherinnen und Bezieher von Altersrenten mit mindestens 35 Versicherungsjahren erhalten nach jüngsten verfügbaren Daten im Durchschnitt 1.550 Euro brutto pro Monat. Das geht aus einem Vorauszug des Rentenatlas hervor, den die Deutsche Rentenversicherung am 10. Juli in Berlin veröffentlicht hat. Die durchschnittliche Bruttorente sei im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent gestiegen.

Ausgezahlt wurden demnach Ende 2022 im bundesweiten Durchschnitt 1.384 Euro. Regional und nach Geschlecht differenziert, unterscheidet sich die Höhe der Altersbezüge nach 35 Beitragsjahren deutlich: Im Schnitt erhalten Rentner 1.728 Euro brutto ausgezahlt. Bei den Rentnerinnen sind es mit 1.316 Euro brutto deutlich weniger.

Einkommensunterschiede im Osten geringer

Finanziell am besten stehen Rentner aus Nordrhein-Westfalen mit im Schnitt 1.845 Euro da, am schlechtesten niedersächsische Rentnerinnen mit 1.267 Euro. Männliche Rentenbezieher in NRW und dem Saarland (brutto 1.840 Euro) bilden die Spitzengruppe. „Früher arbeiteten hier viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau und erhalten heute daraus vergleichsweise hohe Renten“, hieß es zur Erklärung.

Ebenfalls relativ hohe Bezüge haben Rentner in Ost-Berlin mit 1.699 Euro, die unter anderem aus ehemaligen Zusatz- und Sonderversorgungssystemen der DDR resultieren. Auch Frauen bekamen im Ostteil Berlins mit 1.501 Euro die höchsten Renten. In allen ostdeutschen Bundesländern wichen die Durchschnittsrenten von Frauen und Männern weniger voneinander ab als im Westen, weil Frauen in Ostdeutschland seltener Teilzeitstellen hatten als Westdeutschland. Deswegen seien die Einkommensunterschiede im Osten geringer als im Westen, hieß es.

Berücksichtigt man keine Geschlechtsunterschiede, landet das Saarland mit einer durchschnittlichen Bruttorente von 1.677 Euro auf Platz eins von insgesamt 17 Rängen, weil Berlin nach Ost und West aufgelistet wird, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (1.644 Euro) und Hessen (1.609 Euro). Die letzten fünf Plätze belegen die ostdeutschen Flächenländer Brandenburg (1.486 Euro), Sachsen, (1.445 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.443 Euro), Sachsen-Anhalt (1.434 Euro) und Thüringen (1.427 Euro).

Hinten liegen Bremen und West-Berlin

Das wirtschaftsstarke Bayern landet mit einer Bruttorente von im Schnitt 1.545 Euro im Mittelfeld, während das ebenfalls als ökonomisch prosperierend geltende Baden-Württemberg mit 1.607 Euro auf Platz fünf kommt. Im Südwesten gehören männliche Rentenbezieher mit durchschnittlich 1.830 Euro zur bundesweiten Spitze, während Rentnerinnen mit im Schnitt 1.293 Euro weniger bekommen als viele Frauen in Ostdeutschland.

Uneinheitlich ist das Bild bei den Stadtstaaten: Hamburg belegt mit einer durchschnittlichen Bruttorente von 1.609 Euro knapp vor Baden-Württemberg Platz drei bundesweit. Hier sind Rentnerinnen mit Bruttobezügen von 1.394 Euro bundesweit auf einem Spitzenplatz. Hintere Plätze bei den durchschnittlichen Bruttorenten von Männern und Frauen belegen im deutschlandweiten Vergleich Bremen (1.542 Euro) und West-Berlin (1.500 Euro).

Susanne Rochholz