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Gesundheit

Reform: Evangelische Kliniken pochen auf Planungssicherheit



Berlin (epd). Nach dem gescheiterten Gespräch der Gesundheitsminister des Bundes und der Länder am 23. Mai pocht der Evangelische Krankenhausverband auf weitere Verhandlungen, um Eckpunkte für die Krankenhausreform zu beschließen. „Die Krankenhäuser sind durch Inflation und Lohnsteigerungen in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage und brauchen dringend Planungssicherheit“, heißt es in einer Mitteilung vom 24. mai. Das vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegte Papier sei eine gute Ausgangsbasis, „damit eine Transformation der Krankenhauslandschaft gelingen kann“, sagte Verbandschef Christoph Radbruch.

Die vorgenommene Entkoppelung von Leistungsgruppen und Level der Krankenhäuser ermögliche es den Ländern, eine bedarfsgerechte Versorgungslandschaft zu planen. Jetzt komme es darauf an, die Strukturvorgaben für die einzelnen Leistungsbereiche praxistauglich und so flexibel festzulegen, dass regionale Besonderheiten berücksichtigt werden könnten, so Radbruch.

Neues Klinik-Level kommt gut an

Mit einem eigenen Level für Fachkliniken nähmen die Eckpunkte des Ministeriums die wichtige Rolle dieser Häuser für die Versorgung kranker Menschen auf. „Wir begrüßen es, dass nicht nur Kliniken, die sich auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisieren, sondern auch Krankenhäuser, die sich auf besonders vulnerable Patientengruppen, wie zum Beispiel behinderte Menschen, konzentrieren, weiterhin ihren wichtigen Beitrag zur Krankenversorgung leisten können.“

Die Vorschläge zu den ambulant-stationären Zentren, den sogenannten Level-1i-Krankenhäusern, seien leider noch nicht konkret genug, damit Krankenhausträger solche Einrichtungen planen können. Es sei nicht eindeutig genug beschrieben, welchen Versorgungsauftrag diese Kliniken haben und wie sie in die Versorgungsketten eingebettet würden. „Die restriktive Vorgabe, dass fast ausschließlich bestehende Krankenhäuser in Häuser des Levels 1i umgewandelt werden sollen, erweckt den Eindruck, dass es nur darum geht, lokalpolitische Proteste bei der Schließung von Krankenhäusern zu verhindern“, betonte Radbruch.