Berlin (epd). Die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Andresen ist neue Präsidentin des Kinderschutzbundes. Die 57-jährige Professorin aus Frankfurt am Main ist Nachfolgerin von Heinz Hilgers, der den Bundesverband 30 Jahre lang leitete. Hilgers hatte auf der Mitgliederversammlung nicht mehr für den Vorsitz kandidiert.
Zu den Arbeitsschwerpunkten Andresens gehören Kinderarmut, sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen und deren Aufarbeitung, Generationengerechtigkeit und Bildungsmöglichkeiten. Von 2016 bis 2021 war Andresen ehrenamtlich Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung.
Andresen erklärte nach ihrer Wahl, die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie oft Interessen, Bedürfnisse und vor allem die Rechte von Kindern und Jugendlichen nachrangig behandelt werden. „Wir brauchen in unserer Gesellschaft endlich einen Sinneswandel.“ Kinder und Jugendliche müssten sich darauf verlassen können, dass sie gehört, gesehen und beteiligt werden.
Zentrale Themen des Kinderschutzbundes seien Armut, Gewalt, die medizinische Versorgung, Bildung, Erfahrungen mit Diskriminierung und Ungerechtigkeit sowie angesichts der Klimakrise das Recht der jungen Generation auf Zukunft. Der bisherige Präsident Hilgers wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des Kinderschutzbundes ernannt.