Berlin (epd). Die Caritas hat eine neue Analyse vorgelegt, wonach die Anstellung von Pflegefachkräften in ihren Einrichtungen immer schwieriger wird. 90 Prozent der Betriebe gaben in einer Umfrage für das „Caritaspanel 2022“ an, dass die Gewinnung von Fachpersonal immer größere Probleme bereite, sagte Norbert Altmann, der Sprecher der Dienstgeber, am 11. Mai in Berlin. Für jede vierte ausgeschriebene Stelle fand sich keine passende Fachkraft.
Zwar könne sich die Caritas dank attraktiver Arbeitsbedingungen und im Vergleich mit anderen Branchen guter Bezahlung als Arbeitgeberin behaupten, sagte Altmann. Doch weil in den nächsten zehn Jahren 200.000 von derzeit etwa 700.000 Mitarbeitenden in den Care-Berufen in den Ruhestand gingen, werde sich die Lage weiter zuspitzen. Trotz bereits um über 50 Prozent gestiegener Ausbildungskapazitäten in der Altenpflege „sind Einschränkungen der Angebote und Schließungen von Einrichtungen bereits Realität“, sagte Altmann.
80 Prozent der Caritas-Pflegeunternehmen bilden bereits Fachkräfte aus, berichtete Altmann. Und es sei positiv, dass der ausgebildete Nachwuchs zu 75 Prozent auch von den Trägern übernommen wurde. „Die Übernahmequote hat sich gegenüber 2020 um zwölf Prozentpunkte erhöht“, sagte der Sprecher.