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Ringen um Inflationsprämie für kirchliche Beschäftigte



Nürnberg/Augsburg (epd). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diakonischen Einrichtungen und bei kirchlichen Trägern sollen die steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro erhalten, fordern derzeit Unterzeichner einer Online-Petition in Bayern. Unabhängig von der nächsten Lohnverhandlung solle die Prämie im laufenden Jahr ausbezahlt werden, heißt es in dem an die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK) gerichteten Vorstoß, die die Gehälter für Beschäftigte in evangelischer Kirche und Diakonie aushandelt. Die Petition hatten am 10. Mai bereits rund 5.000 Menschen unterschrieben.

Seit Oktober 2022 können Arbeitgeber ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gewähren. Die Leistung ist aber für Arbeitgeber freiwillig. ARK-Sprecher Daniel Wagner sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst setze auch die kirchlichen Dienstgeber unter Druck. Man halte eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro auch für „angemessen und gut“, doch müsse für so eine Auszahlung die Refinanzierung sichergestellt sein. Grob müsse man mit 500 Millionen Euro rechnen, die Diakonie und Kirche für die Prämie und eine Gehaltserhöhung zahlen müssten. Die ARK behandle das Thema bei ihrer Sitzungmitte Mai.

Die Caritas hatte Ende 2022 als erster Wohlfahrtsverband in Deutschland entschieden, ihren mehr als 650.000 Mitarbeitenden eine Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Der Beschluss wurde am 8. Dezember 2022 in der Arbeitsrechtlichen Kommission (ARK) der Caritas gefasst. Der Deutsche Caritasverband teilte darüber hinaus mit, dass er davon ausgehe, „dass die Inflationsausgleichsprämie - ein von der Politik gefördertes Element - bei den Kostenträgern in der Refinanzierung berücksichtigt wird“.