sozial-Politik

Kirchenasyl

Fast 800 Menschen nutzen Hilfen



Berlin (epd). Die Zahl der Geflüchteten im Kirchenasyl ist in den vergangenen Monaten gestiegen. Mittlerweile seien der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ 511 Fälle mit 786 Betroffenen bekannt, sagte Geschäftsführerin Genia Schenke am 14. April dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im November 2022 seien es bundesweit noch 314 Fälle mit 508 Betroffenen gewesen.

Der Anstieg sei aber nicht so hoch, wie die Zahlen erscheinen ließen, ordnete Schenke ein: „Mehrere Kirchenasyl-Netzwerke vor Ort haben nun erst Zahlen nachgeliefert, so dass sie nun erst in der Statistik auftauchen.“ Andererseits gebe es durchaus eine erhöhte Nachfrage. Die Netzwerke berichteten, dass sie viele Schutzsuchende abweisen müssten.

Über die Gründe für die hohe Nachfrage nach Kirchenasyl konnte Schenke keine Angaben machen. „Das wäre reine Spekulation“, sagte sie. Allgemein sei es aber so, dass auf einen erhöhten Zuzug von Flüchtlingen mit zeitlicher Verzögerung eine erhöhte Nachfrage nach Kirchenasyl folge.



Mehr zum Thema

Flüchtlingsfamilie: "Wir können nicht mehr zurück"

Ilham Khaskiyeh war in ihrem Heimatland Libanon gewalttätigen Angriffen ausgesetzt. Die alleinerziehende Mutter flüchtete mit ihren drei Kindern nach Deutschland - und fand Hilfe vor Abschiebung im Kirchenasyl. Die Familie muss Schutz erhalten, sagen Helfer.

» Hier weiterlesen

Arbeitsgemeinschaft: "Letztes Mittel bei humanitären Härten"

Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die großen christlichen Kirchen in Deutschland wollen Geflüchteten bei unzumutbaren humanitären Härten weiter in ihren Räumen Asyl gewähren. Aus christlicher Motivation heraus sei dieses ein letztes Mittel, um in Einzelfällen eine Abschiebung zu verhindern, sagte Ulrike La Gro, Sprecherin der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche mit Sitz in Berlin, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vor 40 Jahren wurde das erste Kirchenasyl in einer evangelischen Kirche in Berlin gewährt.

» Hier weiterlesen