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Caritas sieht Reha-Träger in akuter wirtschaftlicher Not



Berlin (epd). Der Deutsche Caritasverband weist auf die gefährdete Refinanzierung von Reha-Maßnahmen hin. „Der Bedarf an stationären Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen ist pandemiebedingt hoch, die Situation der Reha-Einrichtungen hingegen energiepreisbedingt besorgniserregend“, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am 31. März in Berlin. „Vielen geht wirtschaftlich die Luft aus, denn aus dem Energie-Hilfefonds gibt es für sie seit Januar kein Geld mehr.“

Zugleich stellte sie kritisch fest: „Die Bereitschaft der Kostenträger der GKV, die gestiegenen Energiekosten in den Vergütungsverhandlungen angemessen zu berücksichtigen, ist leider äußerst begrenzt.“ Anpassungen an die realen Kostensteigerungen würden regelmäßig verweigert. „Die Krankenkassen müssen gesetzlich in die Pflicht genommen werden, die Vergütungsvereinbarungen an die inflationsbedingten Kostensteigerungen und die erbrachten Leistungen anzupassen. Nur so ließen sich Angebotseinschränkungen für kranke Menschen bei Vorsorge und Rehabilitation vermeiden.“

Der Vorsorge- und Reha-Bereich habe keine Möglichkeiten, die aktuelle Inflationsrate und die damit einhergehenden Defizite ausreichend über die Pflege-Vergütungssätze zu kompensieren. Der Energie-Hilfefonds wurde - entgegen den Empfehlungen der Gas-Wärme-Kommission - auf das Jahr 2022 begrenzt. „Für die Steigerungen des Jahres 2023 bleiben die Häuser auf den zusätzlichen Kosten sitzen, die trotz Energiepreisbremsen erheblich sind“, kritisiert Welskop-Deffaa. Die Therapie- und Versorgungsqualität sei in Gefahr. In einzelnen Fällen sei sogar eine Insolvenz nicht ausgeschlossen.