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Pflege

Verband: Kompetenzzentrum Digitalisierung braucht Unabhängigkeit



Berlin (epd). Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) mahnt an, das geplante Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege unabhängig arbeiten zu lassen. Man begrüße es ausdrücklich, dass dieses Zentrum im Referentenentwurf zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz vorgesehen sei, doch dürfe es nicht beim GKV-Spitzenverband angesiedelt sein, sagte Vorstand Sebastian Wirth am 22. März in Berlin. Es komme darauf an, dass die dortigen Expertinnen und Experten völlig unabhängig arbeiteten: Die Kassen seien in der Digitalisierung nicht die Lösung, sondern das Problem.

Wirth weiter: „Das Fazit der bisherigen Digitalisierung in der Pflege ist leider eindeutig: Trotz vieler Anläufe, trotz vieler Versprechungen und trotz Konzertierter Aktion Pflege kommen die digitalen Verfahren nicht voran.“ Seit mehr als 20 Jahren schickten die ambulanten Pflegeeinrichtungen die Rechnungen digital zu den Krankenkassen, müssten danach aber zusätzlich die Papierdokumentation senden. Diese werde von den Abrechnungsstellen eingescannt, digital an die Rechnung gehängt und das Papier weggeworfen. „Das ist Digitalisierung made in Krankenkassen im Jahr 2023.“

„Der DEVAP fordert eine unabhängige Stelle, die verpflichtende digitale Standards für alle Beteiligten vorgibt - von der Verordnung über die Genehmigung bis hin zur Abrechnung und Zahlung“, so Wirth abschließend.