Flensburg (epd). Im Rahmen des Insolvenzverfahrens des Diako-Krankenhauses in Flensburg haben sich Mitarbeitervertretung und Geschäftsleitung auf einen Sozialplan geeinigt. 43 Mitarbeitenden sei am 2. Februar angeboten worden, in eine Transfergesellschaft mit einer Laufzeit von bis zu neun Monaten zu wechseln, teilte das Krankenhaus mit. Nur wer dieses Angebot nicht annehme, erhalte eine Kündigung. Der Personalabbau betreffe den Schreibdienst, einige Sekretariate, das Medizincontrolling, die Physiotherapie und den ärztlichen Dienst.
Klinik-Chef Ingo Tüchsen zeigte sich erleichtert, dass eine Lösung gefunden worden sei, die sich positiv auf die Kostenstruktur auswirke und dabei die Interessen der Mitarbeitenden im Blick behalte.
Für die rund 1.400 Krankenhausmitarbeitenden ende nun eine Phase der Unsicherheit. Die Zahl der Freisetzungen, die man aussprechen müsse, sei geringer als ursprünglich erwartet. So hätten 23 Beschäftigte auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen. „Für die Betroffenen ist die Situation natürlich trotzdem ein harter Einschnitt und das tut mir sehr leid“, sagte der Geschäftsführer Tüchsen.
In der Transfergesellschaft sollen die Arbeitnehmer durch Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen auf eine Anschlussbeschäftigung vorbereitet und aus dem bestehenden Arbeitsverhältnis direkt in die neue Anstellung vermittelt werden. Während dieser Phase erhalten die Mitarbeitenden 85 Prozent ihres bisherigen Nettoentgelts.
Am 1. Februar hatte das Amtsgericht Flensburg das Insolvenzverfahren für das Diako-Krankenhaus eröffnet. „Mit der Verabschiedung des Sozialplans sind wir einem wirtschaftlich stabilen Fundament für unser Krankenhaus einen großen Schritt näher gekommen“, sagte Tüchsen.
Man dürfe aber jetzt nicht nachlassen und müsse die Sanierung weiter mit Hochdruck vorantreiben. So seien etwa die Verhandlungen über die bestehenden Verträge mit Dienstleistern rund um nicht-medizinische Leistungen wie Reinigung oder Patientenverpflegung sowie mit Kooperationspartnern noch nicht abgeschlossen.