München (epd). Der Aufsichtsrat der Diakonie München und Oberbayern hat Andrea Betz zur Vorstandssprecherin berufen. Sie hat das Amt am 1. Februar übernommen. Mit der 43-jährigen Sozialpädagogin habe man als Sprecherin „eine starke Vertreterin für unseren Verband und eine engagierte sozialpolitische Stimme nach außen“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Peter Gleue. Mit Betz, die bereits seit Mai 2021 Mitglied im Vorstand ist, bekommt die Diakonie München und Oberbayern erstmals in ihrer Geschichte eine Frau an der Spitze.
Das Sozialunternehmen, das heute nach eigenen Angaben mehr als 5.000 hauptamtliche und über 2.500 ehrenamtliche Mitarbeitende beschäftigt, war im Jahr 1884 vom damaligen Münchner Stadtdekan Karl Buchrucker als „Verein für Innere Mission in München“ gegründet worden. Seither galt das ungeschriebene Gesetz, dass ein evangelischer Pfarrer an der Spitze des Wohlfahrtsverbands stand.
Der Posten des Vorstandssprechers war frei geworden, nachdem der bisherige Amtsinhaber in Folge einer Untersuchung wegen des Vorwurfs von „Grenzüberschreitung“ im Oktober 2022 abberufen worden war und sein Anstellungsvertrag zum 31. Dezember 2022 beendet wurde.
Weil mit Wilfried Knorr, Direktor der Diakonie Herzogsägmühle, zum gleichen Zeitpunkt ein drittes Vorstandsmitglied in den Ruhestand gegangen ist, wird die Diakonie München und Oberbayern derzeit von den verbliebenen Vorständen Andrea Betz und Johann Rock geleitet. Man wolle nun zeitnah einen Auswahlprozess für eine dritte Person starten, „die den Vorstand personell und fachlich verstärken soll“, teilte der Aufsichtsrat mit.