Berlin (epd). Die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf, Sabina Schutter, hat eine Kindergrundsicherung gefordert, die sich an den wirklichen Bedarfen von Kindern aus einkommensschwachen Familien orientiert und Aspekte wie Freizeitmöglichkeiten, Bildung und Teilhabe mit einberechnet. Auch dürften bei der Ausgestaltung der Kindergrundsicherung infrastrukturelle Leistungen der Armutsbekämpfung nicht aus dem Blick geraten, mahnte Schutter auf einer Veranstaltung zur Kindergrundsicherung von SOS-Kinderdorf am 16. Januar in Berlin. Zudem müssten die Schnittstellen der Kindergrundsicherung zu anderen Sozialleistungen untersucht und im Sinne der Kinder und Jugendlichen bestmöglich ausgestaltet werden, so die SOS-Vorsitzende.
Auch die Aufsichtsratsvorsitzende des SOS-Kinderdorfvereins, Gitta Trauernicht, forderte einen Paradigmenwechsel in der Familienentlastung: „Eine Kindergrundsicherung muss echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, gerechte Start-Chancen und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder in Deutschland gewährleisten - unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.“ Wer aus juristischer Perspektive Anspruch auf die Gelder aus der Kindergrundsicherung haben werde, sei weiterhin umstritten.
Johannes Münder, Ehrenvorsitzender des Vereins, betonte, nur eine Kindergrundsicherung, die dafür sorge, dass die Kinder Inhaber des Rechtsanspruches seien, verdiene auch den Namen Kindergrundsicherung.
Bundesfamilienministerin Lias Paus (Grüne) bezeichnete auf der Veranstaltung die Einführung einer Kindergrundsicherung erneut als „ein zentrales sozialpolitisches Vorhaben der Bundesregierung“. Sie betonte, „Kinder sollen damit finanziell abgesichert werden, ganz gleich in welcher Familienkonstellation sie leben“.
„Wir haben ein gemeinsames Ziel: Alle Kinder in Deutschland sollen eine Chance auf ein gutes Leben haben. Immer noch wächst hier jedes fünfte Kind in Armut auf. Das müssen wir ändern“, sagte Paus.