Bielefeld (epd). Ein Netzwerk von acht medizinischen Fakultäten will eine geschlechtersensible Medizin in Nordrhein-Westfalen stärken. Das Netzwerk geschlechtersensible Medizin NRW solle dafür sorgen, dass die Medizin Männern und Frauen gerecht werde, erklärte die Universität Bielefeld am 20. Dezember. Beteiligt sind zudem die medizinischen Fakultäten der Universitäten Aachen, Bochum, Duisburg-Essen und Düsseldorf sowie Köln, Münster und Witten-Herdecke.
Das jetzt gegründete Netzwerk solle die Auseinandersetzung mit dem Thema an den beteiligten Fakultäten stärken, hieß es. So sollen künftig gemeinschaftlich geschlechtersensible Lehrmaterialien erstellt werden, Forschungsprojekte angeschoben sowie Tagungen und Vorträge organisiert werden.
„Indem wir uns zusammentun, bekommt geschlechtersensible Medizin in NRW eine sichtbare Lobby“, erklärte die Dekanin der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe (OWL) der Universität Bielefeld, Claudia Hornberg. Geschlechtersensible Medizin sei ein essenzieller Baustein dafür, individuelle Krankheitsbilder von Patienten besser zu verstehen. „Dieser Ansatz bietet vielversprechende Chancen, Erkrankungen und gesundheitsförderliches Verhalten individueller in den Blick zu nehmen“, erläuterte Hornberg, die auch langjährige Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen und Gesundheit NRW war.
Der neue Zusammenschluss organisiere sich unter dem Dach des Netzwerkes Frauen- und Geschlechterforschung NRW, hieß es. Darin engagierten sich mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von insgesamt 40 Hochschulen und sechs hochschulnahen Forschungseinrichtungen. Angestoßen wurde das Netzwerk den Angaben nach von der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld.