Straßburg (epd). Eine Mehrheit im Europäischen Parlament fordert die EU-Kommission auf, arme und sozial ausgegrenzte Roma-Siedlungen in der EU bis 2030 schrittweise aufzulösen und die Bewohner zu integrieren. Die Abgeordneten kritisierten einen „Mangel an angemessenen, getrennten Wohnungen, sauberem Trinkwasser, Elektrizität, Abwasser- und Abfallbehandlung“ in diesen Siedlungen, wie sie am 5. Oktober in Straßburg erklärten.
Roma sind die größte ethnische Minderheit in Europa. Laut einer Erhebung der EU befinden sich 63 Prozent der Roma weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung. Der EU-Durchschnitt liegt bei zwölf Prozent. 80 Prozent der Roma leben unterhalb der Armutsgrenze ihres Landes.
Um die prekäre Situation vieler Roma zu verbessern, hat das EU-Parlament eine Reihe weiterer Empfehlungen angenommen. Dazu gehört, EU-Mittel gezielter einzusetzen, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt der Bemühungen zu stellen und Angehörige der Minderheit selbst bei der sozialen Eingliederung mehr zu beteiligen.