Hannover (epd). Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen baut ihre Kapazitäten für Geflüchtete kurzfristig um bis zu 1.400 Plätze aus. Anlass sei der anhaltende Zugang von Vertriebenen aus der Ukraine und auch insgesamt erhöhter Zugänge von geflüchteten Menschen nach Niedersachsen, teilte das Innenministerium am 1. September in Hannover mit.
In den kommenden Tagen werde dafür zunächst die ehemalige Bundesgrenzschutz-Kaserne in Bad Bodenteich (Kreis Uelzen) ertüchtigt. Dieser Standort wurde bereits 2015/16 für die Unterbringung von geflüchteten Menschen genutzt und dient der Landesaufnahmebehörde seitdem als Reserve-Liegenschaft. Darüber hinaus laufen dem Ministerium zufolge intensive Planungen, nennenswerte Kapazitäten an weiteren Standorten zu schaffen.
„Wir müssen vor dem Winter darauf vorbereitet sein, dass weiterhin und möglicherweise mehr Menschen zu uns kommen“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Die Aufnahme insbesondere der Vertriebenen aus der Ukraine sei sowohl für das Land, als auch für die Kommunen sehr herausfordernd, auch vor dem Hintergrund des überall angespannten Wohnungsmarktes. Auch für die Kommunen gelte natürlich, dass sie ihre Kapazitäten zur Unterbringung jetzt noch einmal erweitern müssten.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar hat Niedersachsen den Angaben zufolge mehr als 100.000 Vertriebene aus dem osteuropäischen Land aufgenommen. Niedersachsen sei damit nach dem Königsteiner Schlüssel eines der Bundesländer mit der höchsten Aufnahmequote Schutzsuchender aus der Ukraine.